Mid-Term Training
Bekannte Gesichter und viel Redebedarf: Finn_Sim und trifft ihre alten Freunde auf einem EVS-Seminar wieder. Hauptthema: die persönliche Weiterentwicklung. Aber Privatgespräche sind irgendwie noch spannender...
Endlich wieder die "alten" Freunde sehen und vier schöne gemeinsame Tage verbringen. Obwohl die Hinreise zum eigentlichen Ziel eine kleine Katastrophe war, da der Busfahrer mich vergaß und gut 1,5 km nach dem Ort raus ließ, ich mit Sack und Pack bei 28° Grad durchs Nichts laufen musste, freute ich mich dennoch auf die anderen.
Da hätten wir wieder Ewa (Polen), Diana (Litauen), Lena (Deutschland), Irene (Österreich), Anais (Frankreich), Daniele (Italien), Sergejs (Litauen), Claire (England) und fünf NEUE: Adam (Deutschland), Sanjin (Kroatien),Tony (Italien), Nathan (Malta) und Marjuscha (Slowakei).
Unser Programm startete mit einer Lebens-Negativ-Positiv-Kurve. Jeder sollte von dem Zeitpunkt an, an dem die Idee kam, EVS zu machen, seinen Ablauf darstellen.
Für mich stellte sich dabei heraus, dass ich eine der wenigen Personen bin, die am längsten auf einen Projektplatz gewartet haben und das gut über ein Jahr. Bei den meisten war es eine Entscheidung von drei bis vier Wochen. Sie bekamen den Platz quasi zugewiesen und sie mussten sich nur noch dafür oder dagegen entscheiden. Sobald das "Ja" ertönte, hieß es auch schon – Sachen packen!
Natürlich gab es auch einen großen "Was hast du für Erfahrungen sammeln können?"-Austausch. Wenn jedoch nicht jeder dies oder jenes erlebt hatte, haben wir dennoch viele Gemeinsamkeiten finden können.
Im Grunde waren wir nicht so wirklich konzentriert wie wir eigentlich sein sollten. Es war viel spannender unsere privaten Gespräche zu führen, als der Leitung zu folgen.
Am Mittwoch suchten wir unsere eigenen Stärken, wie und zu was haben wir uns weiterentwickelt. Sind wir mit unserer momentanen Arbeitssituation zufrieden? Sind wir Teil eines Teams oder doch eher ein Einzelgänger? Bewirken wir viel, unternehmen wir etwas selbstständig oder lassen wir lieber andere für uns arbeiten? Bringen wir anderen etwas bei oder lernen wir nur? Versuchen wir standhaft zu bleiben oder lassen wir uns auch auf neue Dinge ein?
Diese und noch viele andere Fragen begleiteten uns die ersten zwei Tage. Von Donnerstag auf Freitag hatten wir dann nur noch Finnischunterricht. Man bedenke dabei, dass die meisten von uns in drei bis vier Wochen abreisen, also wo ist der Sinn bei dieser ganzen Sache? Richtig, es gibt keinen.
Die meisten von uns kommunizierten in Englisch. Nur einer aus der Gruppe sprach fließend finnisch und verstand es ohne Probleme. Respekt meinerseits. Aber er konnte bei der Arbeit auch kein Englisch anwenden, also blieb ihm auch nichts anderes übrig.
So schön die vier Tage auch waren, so schnell gingen sie auch vorbei. Ein mulmiges Gefühl, wenn man dabei bedenkt, dass man viele wahrscheinlich nie wieder sehen wird. Wir waren eine kleine Familie für eine bestimmte Zeit und nun geht wieder jeder seinen eigenen Weg.
Am Wochenende war ich nur mit der Fotoausstellung beschäftigt. Schließlich blieb mir nicht mehr viel Zeit, etwas zu organisieren. Doch wir werden sehen, wie die nächste Woche ablaufen wird. Sonntagabend gönnten wir uns wieder einen kleinen Mädelsabend. Laura, Jutta, Emi und ich fuhren ins Kino: Sex and the City 2! Der Film ist WOW und TOLL und SCHÖN und … ich kann ihn nur empfehlen!