Mein Streifzug durch “ the Cotswolds“ beginnt…
Ein bisschen über den wunderschönen Weihnachtsmarkt und ein kleiner Tagesausflug nach Bradford-on-Avon.
Samstag:
Ihr wisst schon…..putzen….putzen….Wäsche waschen…Wäsche waschen…. Und dann ist auch schon der halbe Tag um! Und was macht man nach so einem „anstrengenden“ Samstagvormittag? Genau!! Sich entspannen =) Irgendwann war es dann auch Abend und wir haben uns entschlossen auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Olga war zu fertig und wollte sich nur noch hinlegen, da sie erst nach Hause kam. Ich habe den ein und anderen Glühwein getrunken und habe natürlich auch kurz an den Weihnachtsmarkt in good ol‘ Rauenberg gedacht, aber das kann man ja nicht vergleichen. Und Leute, unsere gebrannten Mandeln auf den Kerwen für 3,50 Euro sind nicht teuer!!! 3 Pfund für die Hälfte sind teuer!!! Aber sogar das hat mich nicht davon abgehalten, welche zu kaufen, denn ich hatte dieses Jahr noch gar keine, oder?
Zum Vergleich habe ich noch einen englischen Glühwein getrunken, und die bereiten ihn (war ja klar) natürlich ganz anders zu und die "Weihnachtsgewürze" fehlen einfach irgendwie!
Als wir in einen englischen Süßwarenladen gegangen sind (die sind alle total knuffig die Läden) musste ich natürlich Puderzucker-Ufos kaufen. Da ich den richtigen Namen nicht kenne, nenne ich sie nun einfach so. Diese gibt es in Italien anscheinend nicht und es war Chiaras erstes Puderzucker-Ufo, und sie war begeistert! Da ich mich natürlich noch nicht ZU vollgestopft gefühlt hatte und ich ja noch etwas Geld übrig hatte (nennen wir es Marktgeld) habe ich noch einen Crepe mit Tomatensoße & Käse gefuttert….kann ich übrigens nur empfehlen! Und weil die Crepe-Frau nicht englisch war, waren sogar etwas Kräuter und Gewürze dran!
Wieder Zuhause angekommen, habe ich mich natürlich sofort hingelegt und Puderzucker-Ufos und gebrannte Mandeln im Wechsel gefuttert…und morgen jammere ich wieder =)
Ich war zu müde zum Weggehen und so habe ich einfach im Internet recherchiert und habe einen Cotswolds-Plan aufgestellt. Habe ich schon erwähnt, was die Cotswolds sind? Das ist eine hügelige Region in England, die auch als „Das Herz von England“ bezeichnet wird. Diese verläuft von Südwesten nach Nordosten durch sechs Grafschaften. Im Jahr 1966 wurden die Cotswolds Hill als „Gebiet von außerordentlicher natürlicher Schönheit“ klassifiziert. Bath liegt zufällig am südlichen Ende der Cotswolds und somit kenne ich ja schon eine Stadt.
Nun habe ich mir also vorgenommen, eine Tour durch drei Grafschaften zu starten! Mit diesem neuen Vorhaben bin ich ganz gut eingeschlafen.
Sonntag:
Eigentlich wollte ich heute früh aufstehen und mich zur Sham Castle begeben, welche sich auf einem der Hügel in Bath befindet. Chiara wollte mit. Da aber alles schief gelaufen ist und sie später aufgestanden ist und sie dachte ich schlafe noch und sie dann auch noch einkaufen gegangen ist, habe ich mir einfach ein anderes Ziel für meinen Sonntag ausgesucht: COTSWOLDS. Es war ein warmer, sonniger Sonntag und dann habe ich mich 20 Minuten später auch schon im Zug Richtung Bradford-on-Avon befunden.
Bradford-on-Avon ist eine Stadt, eigentlich ein kleines Dorf, in der Grafschaft Wiltshire, ca. 14 Km südöstlich von Bath (was in der Grafschaft Somerset ist) und hat ungefähr 10.000 Einwohner. Da es hier ja kein Meldesystem gibt, weiß man eigentlich nicht wirklich, wie viele Menschen in einer Gemeinde wohnen.
Nach 15 Zugminuten bin ich angekommen und ein kleiner, süßer, schnuckeliger Bahnhof hat mich in Empfang genommen. In nur wenigen Gehminuten stand ich vor einem Mini-Park und einem Informationsladen, in welchem ich mir gleich eine Stadtkarte und weitere Informationen über andere Städte besorgt habe! Sonnenschein, warmes Wetter, Häuser aus Kalkstein, einfach ein Dorf voller Charme… was will man mehr???
Eigentlich hätte ich ja meine Stadtkarte zur Hilfe nehmen können, aber das wollte ich eigentlich nicht. So bin ich einfach losmarschiert und in einer der wohl schönsten Sackgassen der Welt gelandet! Dort sind natürlich dann schon die ersten Bilder entstanden! Weiter bin ich dann an unzähligen schönen Wohnhäusern und Plätzen vorbeigekommen, die ich natürlich auch gleich fotografiert habe. Ein sehr gutes System der Stadtverwaltung, denn die haben überall im Dorf Schilder aufgestellt, sodass man sich eigentlich nicht wirklich verlaufen kann.
An der „St. Thomas More Roman Catholic Curch“, welche im viktorianischen Stil um 1500 erbaut wurde, habe ich Halt gemacht. Leider ist das Gebäude von außen viel schöner als von Innen. Ich habe zwar noch nie solch eine katholische Kirche von innen gesehen, aber eben nichts Besonderes.
Als nächstes bin ich bei der Holy Trinity Parish Church gelandet. Rein bin ich nicht, weiß auch nicht wieso. Schräg gegenüber befindet sich „The Saxon Church of St. Laurence“. Was eher eine Kapelle als eine Kirche ist. Die Kirche ist dem heiligen Laurentius gewidmet und soll von St. Aldhelm um 700 gegründet worden sein. Der Stil deutet aber auf das 10./11. Jahrhundert hin. Man geht davon aus, dass es eine temporäre Grabstätte für König Edward den Märtyrer gewesen sein könnte. Viele Jahre wurde die Kirche als Schule und auch als Cottage verwendet. Heute wird sie jedoch noch für Gottesdienste der Holy Trinity Church oder auch von anderen christlichen Gemeinschaften genutzt.
Auf einem Schild habe ich etwas von Bauernhof gelesen, natürlich habe ich mich gleich auf den Weg gemacht. Ein sehr schöner Weg, umgeben von schönen Mauern mit Blick auf die Felder bei Sonnenuntergang, einfach herrlich. Der Bauernhof nennt sich „Barton Farm“. Das besondere an der Farm ist, dass diese eine große „Tithe Barn“ (Zehntscheune) mit 180 Meter lang und 30 Meter breit hat und im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Heute ist sie Teil des Barton-Farm –Country-Park. Als ich dann meinen Rundgang gemacht, viele Bilder geknipst und mich umgeschaut habe, dachte ich für einen kurzen Moment, ich muss die ganze Strecke wieder zurück laufen um zum Bahnhof zu gelangen. Die wunderbare Stadtkarte vom Informationsladen hat mir überhaupt nix gebracht, und dann hab ich einfach den „Riverside Walk“ genommen. Und tatsächlich…..der Bahnhof liegt nebendran 3 Gehminuten entfernt….und ich wäre doch beinahe am Anfang wieder zurück gelaufen!
Leider war ich viel zu früh und durfte 30 Minuten im stockdunkeln und seelenalleine auf den Zug warten. Sehr stranges Wetter. Direkt habe ich nicht gefroren, ich hab die Kälte lediglich an meinen Fußzehen und an meinen Fingern bemerkt, die sind nämlich auf einmal steif gewesen….komisch!
In Bath angekommen war es aber *****kalt….da habe ich gefroren, aber wie!!! Ich war nur froh, als der Bus Nr. 13 Richtung YMCA fünf Minuten später aufkreuzte! Zuhause angekommen, bin ich dann einfach nur halb bewusstlos auf mein Bett gefallen.
Ein wenig geskypt, ein wenig gesündigt, ein bisschen Tee getrunken, mit Olga Karten für "Die Schöne und das Biest" für Mittwochabend gekauft, von allem eben ein bisschen und dann endlich schlafen gegangen!
Das war also der Start meiner Cotswolds-Tour. Es hat wirklich Spaß gemacht alleine, im eigenen Tempo unterwegs zu sein und alles in sich aufzusaugen! Wenn das so weitergeht werde ich mir doch überlegen, nicht in eines dieser Dörfer zu ziehen =)…….War natürlich nur ein Scherz =)
Cheerio!