Mein Projekt
Meine ersten Arbeitserfahrungen im spanischen Waldorfkindergarten sind gemacht. Nach eineinhalb Wochen Küchenarbeit, Putzen und Tischdecken konnte ich heute wegen Halsschmerzen nicht zur Arbeit kommen.
Meine ersten Arbeitserfahrungen im spanischen Waldorfkindergarten sind gemacht. Nach eineinhalb Wochen Küchenarbeit, Putzen und Tischdecken konnte ich heute wegen Halsschmerzen nicht zur Arbeit kommen.
Obwohl ich in der Zeit nicht erwartungsgemäß wenig Kontakt mit Kindern, dafür aber erheblichen Kontakt mit ihren knapp 60 Tellern und Nahrungsresten hatte, kann ich mich aber wirklich nicht beklagen. Die viele Zeit mit den beiden Müttern, die sich mit dem Kochen abwechseln ist äußerst angenehm, meine tägliche Aufgabe, den Salat zu waschen kann ich bei gutem Wetter draußen erledigen und ich esse einmal mit den kleinen Kindern meiner Gruppe und weitere Male mit den Eltern oder aus Langeweile, denn ich habe viele kleine Momente, in denen ich nichts zu tun habe. Letzteres kann entspannend, aber auch mal nervend sein.
Meine Gruppe der Jüngsten besteht zur Zeit noch aus 4 Kindern, doch jede Woche wird sie bis zu einer finalen Anzahl von 8 Kindern um ein Kind größer und süßer werden, sodass meine Hilfe immer nötiger wird. Zudem regnet es hier immer mehr, wodurch die Tätigkeit des An- und Ausziehens von Regenkleidung vor und nach dem Spielen auf dem Spielplatz hinzukommt. Nicht nur in diesem Tätigkeitsfeld wird sich noch etwas verändern, denn auch die Küchenarbeit wird durch das Errichten einer größeren Küche direkt im Gebäude des Speisesaals erleichtert. So erspare ich mir dann die Gänge zwischen der jetztigen Küche und dem Speisesaal, die sich in verschiedenen Gebäuden befinden. Als selbsternannter Europäischer Küchenjunge muss ich vier Gruppen das Essen bringen und natürlich wollen die um 2-Uhr-essenden Grundschüler das Essen genauso warm zu sich nehmen wie die 2-Jährigen bereits um 12 Uhr. Den freiwillig kochenden Müttern, denen ich so gut ich kann unter die Arme greife, gehört mein Respekt.
Das Fegen und Wischen im Speisesaal wird in Zukunft ebenfalls von freiwilligen Eltern übernommen und für mich beginnt nach dem großen Mittagessen das Betreuen der Kinder in der Nachmittagsbetreuung "Bona Tarda". Ich freue mich bereits auf die Zeit des mehr oder weniger geregelten Tages, in der ich bis 1 Uhr in meiner Gruppe bin, bis halb 3 in der Küche helfe und danach bis 5 Uhr mit einem der Lehrer zusammen die Kinder in der Nachmittagsbetreuung unterhalte und beaufsichtige.
Immerhin hatte ich bis jetzt soviel Kontakt mit den Kindern, dass die Ärztin heute einen Virus diagnostiziert hat, der vorwiegend bei Kindern auftritt. Da ich mit dem Fahrrad bei windigem Wetter zur Arbeit fahre, war mein ohnehin schwaches Immunsystem ganz im Keller. Ich werde nun die verschriebenen Tabletten nehmen und mich innerhalb weniger Tage kurieren. Zu meinem Verwundern haben die 30 Tabletten nur 0,83 Euro gekostet. Der Apotheker erklärte, dass ich nur 40 Prozent des ursprünglichen Preises bezahlen müsse, da der Staat Spanien 60 Prozent der Kosten für Arzneimittel übernehme.
In der nächsten Woche erwartet mich dann das Anreiseseminar in Murcia, auf das ich mich schon sehr freue.
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