Meie meeles
Alles Rot wird begraben unter weißem Regen.. Tränen trocknen, doch in den Gesichtern bleibt die Blässe zurück
Nach stürmischen Tagen und Nächten ist es nun soweit: der Winter ist da und mit ihm der Schnee. Die frische Luft hinterlässt ein Kribbeln auf meiner Haut, während ich mit Sandra und Hündin Šiika aus dem Tierheim am See spazieren gehe, und durchmischt sich mit den warmen Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brechen. In das stetige Treiben kehrt Ruhe ein und das Weiß löst langsam den Schock auf, der noch an vielen Stellen zu spüren ist. Auch hier im kalten Nordwesten Europas bekommt man mit, was die so genannten Jihadisten in der restlichen Welt unter Vorwand einer Religion tun. Und wenngleich Bestürzung und Trauer darüber herrscht, würde keinem, den ich kenne, auch nur annähernd in den Sinn kommen, die Möglichkeiten, die Freiheit oder die Werte seines Lebens in irgendeiner Weise einzuschränken. Wir sind stärker als diese Terroristen - und das wissen sowohl wir als auch sie selbst - einfach schon aus dem Grund, weil unsere Existenz auf mehr als nur Gewalt gegründet ist. Zudem lernen wir aus der Vergangenheit. Das gilt im Besonderen auch für Estland, dessen Bevölkerung in der Geschichte sehr viel Unterschiedliches erlebt und mitgemacht hat und trotzdem alles sehr unvoreingenommen betrachtet, wenn auch nicht vergisst. Zeigen nicht all die verschiedenen Formen von Religion, die zurzeit existieren, dass die Kreuzzüge im Mittelalter es nicht geschafft haben, das Christentum auf der ganzen Welt durchzusetzen? Dann sollte es jetzt auch irgendwie schon im Vorhinein klar sein, dass diese Jihadisten mit ihrem Islamischen Staat und der Invasion wie Knechtung der ganzen Welt keinen Erfolg haben werden. Insbesondere da auch ein Großteil der Religion, auf die sie sich berufen, sie alles andere als unterstützt. Dennoch verbreiten sie Chaos in unseren sonst so geordneten Leben, weil sie nach keinen, der von uns mit den Jahren aufgebauten und anerkannten Regeln agieren und sie Schwachstellen in unseren hoch gerühmten Staaten offenbaren. Aber das passiert nicht erst seit Kurzem und wird es auch immer geben, solange Menschen irgendwie in einer Gesellschaft zusammenleben. Das so ziemlich Einzige, was im Augenblick zählt, ist, inwieweit wir diesen Terror in unser Leben lassen. With the steps in the snow You can see for miles It's the same as with the tears They are fallen 'cause you're not anymore alive Wir werden nie aufhören unser Leben zu leben. Genauso wird es immer in irgendeiner Weise von Trauer und schweren Ereignissen durchzogen sein, dafür sind wir Menschen. Doch ebenso gibt es da diese zahlreichen, nicht weniger wichtigen Dinge, die uns zum Lachen bringen und uns fröhlich machen. Und warum eine dieser beiden Seiten aufgeben? Nur um das zu werden, was diese Terroristen schon geworden sind? Da wäre wohl alles andere bei Weitem eine bessere Option.