Martin oder Morten

St. Martin wird in Deutschland traditionell am 11.11. gefeiert. In Dänemark wird es aber einen Tag vorher gefeiert und heißt Mortensaften, also Mortens Abend. Deshalb gab es gestern im Pflegeheim ein sehr festliches Mittagessen, bestehend aus Gans, Kartoffeln und Rotkohl und einem leckeren Nachtisch. Lotta und ich haben uns gedacht, dass wir mal zeigen wollen, wie St. Martin in Deutschland gefeiert wird. Dort gibt es Laternenumzüge von meistens kleinen Kindern, bei dem Lieder gesungen werden. Den Abschluss bildet ein Lagerfeuer, wo es auch sogenannte Martinshörnchen gibt, die sich immer zwei Menschen teilen sollen, gemäß der Geschichte. Leider sind richtige Laternenumzüge mit den Bewohner*innen nicht möglich. Deshalb haben wir aus kleinen Transparentpapiertütchen kleine Laternen zum Hinstellen gebastelt, in die man Teelichte stellen kann. Aus Brandschutzgründen sind das im Pflegeheim allerdings nur elektrische Kerzen. Eigentlich hatten wir noch geplant, dass wir St. Martinslieder singen und spielen und die Geschichte vorlesen auf Dänisch, aber unsere Planung war etwas zu kurzfristig. Also haben wir uns heute Vormittag in einen der Speiseräume gesetzt und angefangen, die Tütchen zu verzieren. Vorher hatten wir noch ein paar Bewohner*innen gefragt, die noch fit genug sind, um zu basteln, ob sie mitmachen wollen. Eine kam tatsächlich vorbei und hat mit uns gebastelt. Sie und wir hatten sehr viel Spaß zusammen und haben auch die Aufmerksamkeit von anderen Bewohner*innen erregt, die mal interessiert vorbeigeschaut oder uns zugeschaut haben. Am Sonntag verteilen wir die kleinen Laternen dann im Pflegeheim, wenn die Teelichte aufgeladen sind. Das ist zwar nicht mehr pünktlich zu St. Martin, aber es wird den Leuten auffallen, dass da Deko steht, die sonst nicht da ist und sie hoffentlich freuen und das Heim etwas gemütlicher machen in dieser dunklen, regnerischen Jahreszeit.