La formación a la llegada (Arrivaltraining)
Am Montag, an dem Maria morgens nach Elche fuhr, machte sich meine WG nachmittags zusammen auf den Weg zum Atochabahnhof, wo wir uns mit all den anderen Freiwilligen aus Madrid und Umgebung und fünf aus der Extremadura (insgesamt 23) trafen, um gemeinsam mit einem extra für uns gemieteten Bus nach Cercedilla zu fahren, wo wir vier Tage in der Jugendherberge wohnten. Cercedilla liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Madrid in der Sierra Madrileña und ist eigentlich ein beliebter Ausgangsort für Wanderungen. Dementsprechend waren wir alle erstmal vereinahmt von der schönen Natur, die sich unseren Augen bot.
Am Montag, an dem Maria morgens nach Elche fuhr, machte sich meine WG nachmittags zusammen auf den Weg zum Atochabahnhof, wo wir uns mit all den anderen Freiwilligen aus Madrid und Umgebung und fünf aus der Extremadura (insgesamt 23) trafen, um gemeinsam mit einem extra für uns gemieteten Bus nach Cercedilla zu fahren, wo wir vier Tage in der Jugendherberge wohnten. Cercedilla liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Madrid in der Sierra Madrileña und ist eigentlich ein beliebter Ausgangsort für Wanderungen. Dementsprechend waren wir alle erstmal vereinahmt von der schönen Natur, die sich unseren Augen bot.
Wald und grüne Wiesen oder karge Hänge (immerhin liegt Cercedilla auf einer Höhe von 1200 Meter), wohin man blickte und dazu eine leckere, frische Luft. Ich wusste gar nicht, dass ich das vermisste. Aber als ich dort war, boten sich Vergleiche mit meiner Heimat in Deutschland an, wo der Wald wortwörtlich hinter meinem Haus anfängt. In Madrid selbst gibt es zwar auch viele Grünflächen und Parks, aber die ersetzen eben doch nicht die unberührte Natur.
In Cercedilla wurde mir übrigens zum ersten Mal bewusst, dass auch hier in Spanien der Herbst Einzug hält: bunte Blätter, mehr beziehungsweise überhaupt Regen, kahlere Bäume... Bis dato fühlte ich mich eher immer wie in einer Wolke, weil ich durch den Umzug hierher völlig aus dem Jahreszeitenrhythmus raus war. Zum Glück fehlen dem spanischen Herbst der Nebel und nasskalte Dauerregen und die grauen Wolken, die nicht mehr weichen wollen. Und eigentlich bin ich ja Herbstfan, es hat doch auch was für sich, sich am Wochenende mit einer Tasse Tee aufs Sofa zu flezen und zu lesen, während es draußen langsam dunkler wird. Hier übrigens auch schon um 18.30 Uhr.
Nun ja, was uns in Cercedilla erwartete, wussten wir nicht wirklich. Dass es anstrengend werden würde wurde aber spätestens klar, als man uns unsere Programmordner gab. Jeden Tag von 9.00 – 23.00 Uhr Programm mit vereinzelten Pausen zwischendrin. Da aber unsere Teamer wirklich sehr nett und sympathisch waren, trübte das kein bisschen unsere Laune. Vier Tage sind ja auch nicht wirklich viel für ein Seminar, besonders wenn von der EU genau vorgeschrieben wird, welche Inhalte vermittelt werden sollen.
Wir hatten Einheiten zu folgenden Themen: Rechte und Pflichten eines Europäischen Freiwilligen, dem Entsende- und dem Aufnahmeprojekt, Unterricht über das gegenwärtige Spanien und seine Organisation im Bezug auf Politik und Verwaltung (Länder, Provinzen, Gewohnheiten, Küche, Nachtleben et cetera), Einheiten über den soziokulturellen Hintergrund Spaniens (eigentlich nur die Geschichte des 20. Jahrhunderts), einen Workshop über Konfliktmanagement, einen Workshop über Interkulturalität, einen Workshop zum Film “Barrio” von Fernando León de Aranoa, der die Probleme sozial benachteiligter Jugendlicher in schwachen Vierteln thematisiert, und dazu noch jeden Tag zwei Stunden Sprachunterricht. Der aber nicht wirklich was brachte, da wir zu unterschiedliche Niveaus hatten.
Apropos Sprache: das ganze Seminar war auf Spanisch, da nur eine der Teamerinnen Englisch konnte. Ich für meinen Teil habe es genossen, vier Tage lang den ganzen Tag mit Spanisch “berieselt” zu werden und sprechen zu können, weil man so einfach viel schneller lernt. Andere hatten verständlicherweise richtig schlechte Laune, weil sie gar nichts verstanden haben - auf die Dauer wird so ja jede Unterrichtseinheit zur Qual.
Mein Entschluss, doch noch irgendwie einen Sprachkurs zu absolvieren, stand nach dem Seminar jedenfalls fest. In den vier Tagen hatte ich nämlich auch Zeit, mich mit Chema, dem EVS-Koordinator von Madrid, bezüglich meiner Rechte auf einen Sprachkurs auszutauschen. Da alle meine Mitbewohner bis auf Oliver jeden Tag in die Sprachschule gehen, wollte ich irgendwann auch nicht mehr auf der faulen Haut liegen und habe die letzten Wochen sehr dafür gekämpft, doch noch irgendwie eine Möglichkeit zu erhalten, mein Spanisch zu verbessern.
Das Wichtigste zuletzt: Auch wenn die Inhalte des Seminars auf manchen vielleicht eher trocken wirken, wir hatten jede Menge Spaß. Sowohl während der witzigen Spiele in den Workshops, als auch bei einer Stadtrallye, die wir durch Madrid zum Thema Interkulturalität machten. Besonders abends nach dem offiziellen Part gab es immer noch welche, die nicht genug hatten, nach dem Motto “Schlafen können wir, wenn wir tot sind.” ;)