Kunst oder Baustelle?
Was ist Kunst? Diese Frage stellt sich Rike87. Auf jeden Fall hat sie seit der Begegnung mit einem Künstler namens Jim eine Menge in Sachen Kunst dazu gelernt.
Seit dieser Woche findet ein Kunstprojekt in den Stables statt. Der Künstler heißt Jim und hat bis vor kurzem auch in Gibside gearbeitet. Montag und Dienstag haben wir ihm dabei geholfen, alles Mögliche in den Hof zu transportieren: Laub, Schotter, Äste etc., was sehr lustig war, weil wir den „Mule“ benutzt haben. Der Mule ist ein sehr kleiner Geländetransporter, auf dessen Sitzbank wir drei gerade so passen. Jetzt liegt das ganze Zeug in Haufen auf dem Hof rum, Jim hat noch ein paar alte Autoreifen dazwischen verteilt und die Bänke auf den Kopf gestellt. Schon ist das Kunstwerk – genannt Millipede (kein Mensch weiß, warum es so heißt) – fertig. Es sieht aus wie eine Baustelle und eigentlich machen sich alle darüber lustig. Armer Jim...
Wir können es selbst noch kaum glauben, aber wir sind endlich mit unserem Teich fertig. Unser Drittel, das nun eindeutig wie die Hälfte aussieht, ist hübsch von allem Gras und Schlamm befreit und wartet nun auf den nicht einsetzenden Herbstregen. Auch diesmal haben wir wieder etwas entdeckt, aber noch weiß niemand, was es ist. Naja, es ist alt und rostig, das ist ja die Hauptsache. Gestern waren wir im Metrocentre bei Aldi. Leider ist es dort nicht unbedingt so billig wie in Deutschland, aber zumindest konnten wir uns mit sehr viel Schokolade eindecken. Die Bauweise scheint auch wirklich weltweit gleich zu sein, selbst der Boden hat die gleiche dreckig aussehende Farbe wie in Deutschland. Es gibt auch noch einen Lidl in der Nähe, da müssen wir bei Gelegenheit auch mal anhalten. Wir haben uns ein tragbares Telefon bei Argos gekauft, damit man nicht alle aus dem Wohnzimmer vertreibt, wenn man telefonieren will. Argos ist ein sehr eigenartiger Laden: Man blättert im Katalog, schreibt sich die Nummer des Produkts auf, das man möchte, und geht zur Kasse. Wenn man bezahlt hat, bekommt man eine Nummer und muss kurz warten, bis diese Nummer aufgerufen wird. Man bekommt dann, was auch immer gekauft wurde. Eigentlich ein sehr praktisches System.
Abends waren wir im Kino und haben „Elizabeth: The golden age“ gesehen. Etwas blutig, aber ansonsten sehenswert. Ich habe auch mal wieder gemerkt, wie teuer Essen hier ist. Für eine kleine Tüte Popcorn wollen die hier tatsächlich £3.55! Dann spart man auch noch mit dem Zucker. Unverschämt.
Heute waren wir in Tynemouth, sozusagen dem Hafen von Newcastle. Tynemouth ist ein sehr hübscher kleiner Ort mit einer alten Burg samt Kirche, die leider nur noch in Ruinenform über dem Meer thronen. Die Nordsee zeigte sich von ihrer stürmischen Seite – wirklich beeindruckend. Wir hatten auch mal wieder Glück und sind gleich über einen Flohmarkt gestolpert, bei dem wir Billy Elliott für 50 Pence gefunden haben. Das spielt hier in der Nähe und ist daher sozusagen Pflichtprogramm heute Abend.