KOMFORTZONE UND VOLONTÄRE
Die Bedeutung von Komfortzonen und wie man sich möglichst wohl fühlt.
Von 8 bis 14 Oktober fand eine Seminarwoche im Tagungshaus Gleisdreiek in Hannover statt. Eins der Themen war die Komfortzone und deren Bedeutung für Volontäre.
Was ist die "Komfortzone"?
Die Antwort kennen schon viele:
Komfortzone ist eine Lebensposition, in der wir uns wohl fühlen, wo unsere Bekannten sind und wenn wir uns sicher sind, dass es so weiter so schön bleibt. Gewöhnlich stellen viele sich ein Haus vor. Man kann sich jedoch nicht nur zu Hause wohl fühlen.
Wenn ein Volontär in ein anderes Land kommt, ist es wichtig, dass er/sie mit den anderen Volontären, Mitarbeitern und Kunden des Projektes gut umgeht, dass die Aufgaben dem Volontär klar sind, dass er/sie jederzeit eine Unterstützung von der Empfangsorganisation bekommen kann, usw. Das wäre eine Komfortzone für einen Volontär.
Zusätzlich existieren noch zwei Zonen, die man Stress- und Unsicherheitszone nennt. Die Stresszone folgt der Komfortzone und bedeutet, dass man leichte Sorgen hat, aber trotzdem positiv bleibt und sich sicher ist, dass es bald besser wird. Die nächste Schicht, die Unsicherheitszone, heißt, dass man das Gefühl hat, vor den Problemen eher fliehen zu wollen. In diesem Fall glaubt man nicht, dass man das Problem schnell lösen kann und würde es eher vermeiden.
Während der Seminarwoche haben die Leiter einen großen Kreis der Komfortzonensschichten im Garten gemalt und haben die Volontär gebeten, sich in die entsprechende Zone zu stellen. Es war überraschend, dass sich dieses Jahr viele Volontäre ins Zentrum (bzw. in die Komfortzone) gestellt haben: ungefähr 75 Prozent. Zwei Volontärе haben jedoch in der Stresszone und einer in der Unsicherheitszone gestanden. Einer aus jeder Zone wurde über seine/ihre Wahl befragt:
Eine aus der Unsicherheitszone hat zugegeben, dass es ihr total schwer fiele, mit allen anderen in Kontakt zu treten, weil sie kein Deutsch verstehen könnte. Es sei schwer mit den Kindern des Jugendzentrums, wo sie als Volontärin zuständig ist, zu reden, weil die Kinder gewöhnlich kein Englisch können würden und jeden Tag hätte sie Sorgen, dass sie die Arbeit nicht schafft. Jedoch tue sie ihr Bestes, um ihr Deutsch zu verbessern und versuche mit den Kindern trotzdem zu spielen und sie auch manchmal nach Hilfe zu fragen.
Eine aus der Stresszone hat berichtet, dass die Aufgaben ihrer Organisation nicht immer klar seien und sie jeden Tag etwas Neues lernen müsse. Obwohl die Volontärin auch keine Deutschkenntnisse beherrscht, habe sie mindestens die Möglichkeit, ihre Mentoren nach Hilfe zu fragen. Außerdem habe sie schon das Gefühl, dass die Probleme nur zeitweilig wären.
Am Ende des Gespräch wurde eine Frage stellt: Was soll man tun, um von der Unsicherheitszone oder Stresszone wieder in die Komfortzone zurückzukehren?
Die Antwort ist einfach: Reden! Es ist wichtig, über das Problem sprechen zu können. In dem Fall kann man mindestens jemanden finden, der helfen kann. Die Empfangsorganisation bzw. ihre Mentoren und Leiter sind genau dazu da und sind immer hilfsbereit, das Problem zusammen mit dem Volontär zu lösen.
Quelle: On-Arrival-Training 8.-14.10.18 in Hannover, Tagungshaus Dreieck