Jugendliche und die Partei
In Rumänien sind die meisten Jugendlichen in einer Partei aktiv. Oft sind sie dabei aber nicht mitbestimmend, sondern erledigen nur ihre Aufgaben. Auch deshalb ist Henderson gespannt, was beim nächsten Wahlkampf zur Europawahl passieren wird.
Hier herrscht eine rege Beteiligung der Jugendlichen an der Politik. Fast alle sind in einer Partei und beteidigen sich auch aktiv. Doch bin ich mir nicht sicher, ob sie wirklich interessiert sind. Die Jugendlichen sind in einer Partei, doch sie gestalten die Politik nicht mit.
Die meisten Jugendlichen, mit denen ich zu tun habe, sind in der Partei PDL und mein Betreuer ist der Chef der lokalen Partei. Ich habe also einen besseren Einblick in diese Partei, als in die anderen Parteien. Deshalb werde ich oftmals von meinen Erfahrungen mit dieser Partei erzählen.
In dieser Partei gibt es einen Chef, der die Denkarbeit macht. Die Jugendlichen erledigen danach die Arbeit. Sie hängen Plakate auf, machen die Rosen für den Valentinstag fertig, bauen die Events auf und so weiter und so fort. Doch diese ganzen Aktionen kommen nicht von ihnen. Sie werden von oben vorgegeben.
Im Zuge der Europawahl werden die Jugendlichen wieder aktiv mithelfen. Doch für die meisten ist Europa noch immer ein Begriff ohne Inhalt. Natürlich wissen sie, dass es existiert. Doch das Denken ist bei vielen noch nicht so global. Das Leben spielt sich für viele in ihrem Dorf ab. Der Ausflug in die nächste Stadt gleicht einer halben Weltreise. Für diese Leute gibt es Europa, aber es ist weit, weit weg.
Die so beschriebene Situation ist mit Bestimmtheit nicht in ganz Rumänien so. Ich spreche hier nur von dem kleinen Dorf Covasint. Ich weiß von dem Nachbardorf, dass die Partei PDL dort fast ausschließlich von Studenten geleitet wird. Dort herrscht eine ganz andere Situation. Dort wird von jungen Menschen die Politik aktiv mitbestimmt.
Ich persönlich sehe den nächsten Wahlkampf mit Skepsis. Bei dem letzten Wahlkampf haben sie die Kinder so hochgeschaukelt, dass am Schluss die Kinder der einen Partei nichts mehr mit den Kindern der anderen Partei zu tun haben durften. Beim Fußballspielen durften nur noch mitmachen, dessen Eltern die richtige Partei wählen. Die anderen wurden gleich wieder nach Hause geschickt. Wenn es sein musste auch mit Handgreiflichkeiten. Ich hoffe wirklich, dass es bei diesm Wahlkampf nicht so weit kommt.
Die eigentliche Wahl werde ich mit Spannung verfolgen und mich auch aktiv daran beteidigen.