Je suis heureuse!
Meine erste Woche nach den Ferien und warum ich gerade einfach nur glücklich bin
Oder zumindest der Versuch, das zu beschreiben ;) etwas mehr als eine Woche wieder zu Hause in Redon, mit den anderen Freiwilligen, meinen jeunes und Kollegen auf der Arbeit, Franzosen, den Volleyballern - und ich fühle mich einfach so wohl hier. Absolut richtig dort wo ich bin und für das, was ich mache. Es ist ja nichts Neues, dass es mir in Frankreich gut geht, aber gerade nach meinem Urlaub zu Hause in Deutschland machen mich so viele Kleinigkeiten hier wirklich so glücklich und ich bin wahnsinnig dankbar für alles, was ich erleben darf. Da ändert auch die anfliegende Erkältung nichts, die mich ein bisschen an meine erste Ankunft aus Deutschland im September erinnert; da hatte es mich auch direkt erwischt. Nur dass ich selbst das jetzt noch entspannter nehme. Meine erste Arbeitswoche im neuen Jahr – ankommen und sofort wieder mittendrin sein, alles ist so selbstverständlich geworden und macht dabei immer noch wahnsinnig viel Spaß. Helfen und rumspaßen mit den Jugendlichen in der Clarté, aber auch mal ein mahnendes Wort durchsetzen. Endlich konkrete Projektideen für das „atelier Franziska“ fassen und planen. Eine spontanere Woche als erwartet – zwei Tage Unterricht, ganz normal in der IEM und dem collège; ein Mittwoch in Foyer und Innenstadt, Plausch mit einer Kollegin, weil es nichts mehr zu tun gab am späten Nachmittag; Krankheit vom Lehrer, mit dem ich normalerweise arbeite, sodass wir - die Klasse und ich – an 4 halben Tag gleich 4 verschiedene Lehrer und Erzieher mit improvisiertem Ersatzprogramm vor uns hatten und ich munter überall rumspringen durfte (im positiven Sinn!). Da ist es schön zu erfahren, dass mehr Vertrauen in meine Kenntnisse und Entscheidungen gesetzt wird, als ich es erwartet hätte. So macht das Arbeiten noch mehr Spaß, weil ich merke, wirklich ein Gefühl für die Eigenarten und Bedürfnisse der Jugendlichen zu kriege und das seitens der Mitarbeiter nicht nur bestätigt zu bekommen, sondern insgesamt mehr akzeptiert bin, als ich persönlich einer ungelernten und unerfahrenen Freiwilligen zutrauen würde. Wochenende – mehr als einmal musste ich einfach nur Lächeln und denken „Ich liebe meine Mitbewohner“. Wir sind zu so einer herzlichen Truppe zusammengewachsen und es ist immer wieder schön Zeit miteinander zu verbringen. Das fängt damit an, dass ich mich über jeden einzelnen Ferien-Ankömmling gefreut habe. Sarah kam einige Stunden nach mir an und auch Sera und Nastia habe ich direkt nach meiner Ankunft wiedergesehen; Tiina und Nicola kamen sonntagsmorgens an als ich gerade aufgewacht war, Stefania montags und Nicolò letztendlich auch am Donnerstag. Es tut doch einfach gut, den Abend gemeinsam in einer Küche zu sitzen und über das Leben zu philosophieren. Fertig aus dem Training heim zu kommen und doch noch die Kraft und Lust zu finden, eine Stunde rumzustehen und zu reden. Mit Tee und Halsschmerzen „nur schnell was mitteilen wollen“ und doch 2 Stunden in Stefanias Küche und letztendlich mit Sarah, Stefania und 2 Franzosen in der Bar Milles Bornes zu landen. Wieder durch Redon zu laufen; komplett vom „Gewitter“-Regen durchweicht zu werden, nur um „Jetzt oder sonst geh ich nicht mehr los“ – einkaufen zu gehen. Ein geliebtes Himbeerdessert von einer deutschen Freundin für unseren Samstag-Koch-Abend zu machen. Pestolasagne, Frittata, Polenta, Dessert und Galette des Rois zu essen, zu lachen, Geschichten zuzuhören, gemeinsam Musik zu hören, die doch irgendwie „Generationen“ verbindet, und die unterschiedlichsten Rotweine zu testen. („Hmm.. 2014. Der muss ein paar Jahre warten, bis man ihn trinkt. Hmm.. Wohl zu spät, die Flasche ist ja schon offen, den müssen wir zum Abschluss aufheben, zumindest noch ein bisschen an der Luft warten lassen und am Ende ist der Wein auch egal.“ Aber betrunken waren wir da definitiv nicht, als dass letzteres wahr wäre^^) Den halben Sonntag zu verschlafen. Und dann alles ruhig angehen lassen, plötzlich aber zwischen Kuchenbacken, Erzählen, Italienisch-Lernen mit Nicolò und Abendessen hin und her hüpfen. Und dann auch noch spontan einen gemütlichen Crêpe-Abend zu verbringen, an dem uns Nicola die große Kunst des Crêpes-Backens beibringen will. Und einfach so ziemlich alles mit einem Lächeln nehmen, so wie es kommt. :)
Kommentare