“It is all green and full of rocks” und ein “Vollmersisters-weekend”!
Sorry, ich hab schon wieder einiges aufzuholen….hier kommen meine Berichte von den letzten, sehr ereignisreichen Wochen ;)
Diese Woche war eigentlich nur eine halbe Arbeitswoche für mich…und eine abwechslungsreiche noch dazu! Am Dienstag bastelten Soraya und ich gemeinsam mit den Service Usern Masken um sie am Mittwoch in einer improvisierten Aufführung von „Peter und der Wolf“ einzuweihen. Wir hatten uns eigentlich nicht viele Gedanken gemacht, wie es genau ablaufen sollte, sondern einfach jedem Mitarbeiter eine Rolle zugewiesen und die Musik samt Erzähler laufen lassen. Es war extrem lustig und ich glaube, wir Schauspieler hatten dabei beinahe noch einen größeren Spaß als die Zuschauer :D
Am darauffolgenden Tag standen wir in aller Herrgottsfrühe auf um unsere Fahrt beinahe bis hoch an die schottische Grenze zur Insel Lindisfarne, auch Holy Island genannt, anzutreten. Becky, die Tochter von unserer Activity-Koordinatorin, die aber auch selbst gelegentlich als Pfleger in Marske Hall aushilft, holte uns mit dem Auto ihres Vaters ab. Ausschlafen war nicht drin, da wir rechtzeitig auf die Insel übersetzen und sie am Nachmittag wieder verlassen mussten, bevor die Flut einsetzte. Lindisfarne ist etwas ganz Besonderes: eine Gezeiteninsel! Bei Ebbe kann man über eine schmale Straße passieren, welche jedoch bei Flut vollständig überschwemmt wird. Jedes Jahr geschieht es daher oft mehrmals, dass Autos von ein paar unvorsichtigen Touristen geflutet werden und diese sich auf die entlang der Straße platzierten Hochsitze retten müssen. Zum Glück hatte Becky sich gut auf den Ausflug vorbereitet und so blieb uns ein ähnliches Schicksal erspart :)
Die Atmosphäre dieser Insel ist wirklich einzigartig!! Kalter Wind, ein romantischer Friedhof mit der alten Klosterruine einer der ersten Abteien des Landes, Dudelsackspieler und Schafe in einer grasbewachsenen, von verstreuten Felsen durchzogenen wilden Landschaft und eine Wikingerfestung auf einem alles überragenden Hügel. In einem Laden gab es kostenlose Proben des berühmten dort hergestellten Honigmets, mit welchem wir uns nach ein paar Stunden in der Kälte aufwärmen konnten.
Gegen Nachmittag ging es dann schon wieder südwärts mit Newcastle als Ziel, wo wir nach einem kurzen Zwischenstopp für eine geniale heiße Schokolade im hübschen Städtchen Alnwick das Nachtleben der „Partymetropole Nordenglands“ erkundeten. Fazit: es war keine schlechte Nacht, aber wir hatten schon bessere Parties hier in England…dafür war unser Hostel schön und sauber und unsere zwei deutschen Zimmermitbewohnerinnen auch sehr nett :)
Am Freitag waren wir natürlich trotzdem froh, als wir wieder in unseren eigenen Betten liegen und einen rechten Gammeltag verbringen konnten, bevor wir dann am Samstag nochmal arbeiten mussten. Sonntag war dann wieder gemütlich, Neus kam zu Besuch und kochte uns ein leckeres japanisches Curry, das sie aus ihrer Zeit in Japan (sie arbeitete dort ein Jahr als Au-pair) kannte.
Ja und in der nächsten Woche kam dann endlich ein lang herbeigesehnter Gast aus Deutschland: meine Lieblingsschwesto Toni :) Natürlich verdient solch ein Ehrengast auch ein gebührendes Empfangskomitee und so fuhren Soraya und ich am Donnerstag per Bus nach Manchester um sie abzuholen. Soraya sollte am darauffolgenden Tag mit einigen Service Usern übers Wochenende wegfahren und wollte die Gelegenheit nutzen meine Schwester immerhin ein wenig kennenzulernen. Nach einem mir schier endlos vorkommenden Warten mit meinem gemalten Plakat in der Empfangshalle am Flughafen ging es erst einmal köstliches Sushi in einem sehr authentischen Restaurant in der Chinatown essen, bevor wir nach einem Spaziergang durch die Innenstadt und einem Bubble Tea als Dessert zurück nach Marske reisten, wo wir spätnachts eintrafen.
Der nächste Tag fiel entsprechend entspannt aus: Nach einer kurzen obligatorischen Vorstellung von Toni im Craft room spazierten wir am Strand nach Saltburn, schlenderten durch die Valley Gardens, genossen eine heiße Schokolade, stöberten durch Charity shops und kehrten schließlich über die Kuhweiden zurück. Danach hieß es: Sachen packen und umziehen! Ruth, meine Supervisor (wie nennt man das auf Deutsch?? :D ), verreiste mit ihrer Familie für eineinhalb Wochen nach Menorca und hatte uns gebeten für diese Zeit bei ihr einzuziehen um nach Haus und Tieren (einem Kater, zwei Kaninchen, drei Fischen und zahlreichen Kaulquappen) zu sehen. So wechselten wir also mit Sack und Pack die Unterkunft um dort den Abend mit „The Mask“, Glühwein und Murdoch, dem verschmustesten Kater der Welt, zu verbringen.
Am Samstag fuhren wir dann in die wunderschöne Stadt Durham, wo wir als waschechte Harry-Potter-Fans natürlich ein paar Filmszenen in der Kathedrale nachdrehen mussten :D Danach besichtigten wir die Innenstadt, stärkten uns mit Scones, Cupcakes und Chai tea, nahmen an einer Führung durch das Castle teil und füllten unsere Mägen am Abend ganz traditionell mit Parmo und Curry im Ship auf :) Natürlich hätte ich meine Schwester lieber hierbehalten, aber die Schulpflicht rief und so musste Toni am nächsten Morgen leider schon ganz früh wieder abreisen…