Istanbul - Reizüberflutung

Ich bin nun im zweiten Monat in dieser überwältigenden Stadt und kann nach wie vor nur staunen, genießen, nachdenken... und von jeder Menge Erlebnisse berichten.

Sicher ist, mir geht es hier bombastisch und ich erlebe jeden Tag überwältigende Momente mit spannenden Menschen an interessanten Orten.
Tatsächlich kann ich einen Aufenthalt hier nur empfehlen, zumal es für jeden alles gibt, wenn Mensch die Augen offen hält, sucht und findet.

Am schönsten finde ich nach wie vor, das Wasser, was die Hektik der Stadt beruhigt und das Tempo verlangsamt.
Nun fahre ich jedoch nicht mehr jeden Tag mit der Fähre zur Arbeit, sondern wohne direkt am Goldenen Horn mit einer überwältigenden Aussicht.

Bei Gelegenheit solltet ihr mich unbedingt besuchen und den Perspektiven erweiternden Blick auf die Stadt aus meiner lichtdurchfluteten Wohnung genießen.
Uuuuuuuund auf jeden Fall Paderborner mitbringen, denn ich vermisse tatsächlich die verschiedenen Brotsorten aus Deutschland. :-)

Leckeres Essen gibt es hier natürlich auch soviel wie der Magen verträgt, wie zum Beispiel bei Canim Cigerim.
Richtig abtanzen konnte ich bereits mehrfach im ARAF - Dienstags immer mit Selim Sesler (Crossing the Bridge).

Engagement zeige ich auch im Istanbul 2010 Europäische Kulturhauptstadt Projektbüro und habe dort bereits Trainings durchgeführt.
Istanbul hat natürlich auch jede Menge Museen, wie zum Beispiel das Topkapi Sarayi, wo ich mit meinem Kanka Niklas einen tollen Tag verbringen durfte.

Zusammen mit ein Paar Leuten der Istanbul 2010 Crew war ich auch bei Okan Bayülgen, einem kritischen Fernseh- und Kulturmacher.
Überwältigend war auch der RedBull Flugtag 2010, bei dem wir nächstes Jahr mitmachen sollten.

Bei Gelegenheit sollte jeder und jede auch mal auf die Prinzeninseln fahren, wo ich mit meiner Herzallerliebsten bereits letztes Jahr wunderbare Ausblicke genießen konnte und selbst dieses Jahr nach Wohnungen gesucht habe.

Erfolgreich mit der Suche war ich jedoch in Fener, und suche nun noch eine/einen Mitbewohner, die/der ein unbeschreibliches Zimmer braucht (hohe Decken, Stuck, 20qm, Blick auf Halic und Galataturm... und Meer...).

Richtig nachdenklich stimmt mich der Antisemitismus, den ich hier im Rahmen zahlreicher Demonstrationen erlebe, die nach der Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte und der Tötung von türkischen Friedensaktivisten durchs Israelische Militär, jeden Tag stattfinden.
Für mich stellt sich darüber hinaus auch aktuell sehr akut die Frage, warum Deutschland und der Rest der Welt sich im "nahen Osten" eher zurück hält und wie dieses "Dilemma" irgendwann wohl geklärt wird?!

Leider gibt es zuuuuuu viele dringende Themen, die Menschen hier bewegen und wo Menschen sich engagieren können, müssten, tun, wobei viele aber auch nur von den Reizen überflutet werden und reaktionär wirken und (mit ihren Demos auf dem Taksim) eigentlich nichts bewegen.

Und so schaue ich mir hier neben meiner Arbeit alles andere, was noch so passiert, an, lass es auf mich einwirken und wirke hier und da ein wenig mit und suche mir die passende Nische, um mich etwas mehr und vielleicht auch effektiver zu engagieren.
Tatsächlich gibt es hier auch Umweltschutzprojekte, bei denen ich etwas mitwirken und großen Bedarf an mehr feststellen konnte.

Unbeschreiblich schön in diesem Zusammenhang ist der Ort im Osten der Türkei - Hasankeyf -, der im Rahmen eines Staudammprojektes weggeflutet werden soll.

Noch mehr werde ich demnächst berichten, wenn ich die Reizüberflutung entweder sortiert habe oder neue Erlebnisse erzählt werden wollen.
Gerne teile ich es auch persönlich mit oder genieße viel lieber noch das gemeinsame Erlebnis... also herkommen. ;-)