heute will ich nicht allein ins Bett
Es war ein verrückter und interessanter Tag. Dennoch will ich jetzt nicht alleine ins Bett. Es ist fast unheimlich, aber nicht gespenstisch!
Heute war es wirklich mehr als verrückt.
Der Tag fing wie immer an: Das Handy klingelt, man will nicht aufstehen, da die Raumtemperatur gleich mit unserem Kühlschrank war.
Es gab Frühstück. Wir gingen wieder mal zu spät von zu Hause los, waren aber schneller als erwartet am Treffpunkt vor den Sleepy Elefants. Alle Freiwilligen waren um 9.50Uhr verabredet und wie immer war Enno zu spät und Andra ebenso. Dies könnte daran liegen, dass die beiden zusammen wohnen. Enno ist an sich immer zu spät. Wohl bemerkt, er ist deutscher.
Wir besuchten heute einige Projekte von uns Freiwilligen. Derzeit sind wir 7 Freiwillige in 6 verschiedenen Projekten. Damit wir wissen was jeder macht und wo die Projekte sind, machten wir eine gemeinsame Rundtour.
Das erste Projekt war Sleepy Elefants. Es war eine Indookletterhalle. Sie war nicht sonderlich große, hatte aber sehr verrückte Wände. Außerdem gab es eine Kinder Kletterwand.
Andra war die Freiwillige, welche sich vor allem mit den Kindern beschäftigen soll. Sie zeigte uns auch das Klettern. Erst sollten wir nur mit Händen die Wand entlang gehen und dann dies wiederholen bloß, diesmal sollten wir die Füße mit benutzten. Der Trick ist es, mit den Beinen zu arbeiten und nicht die Kraft aus dem Arm zu nehmen.
Es war fast unmöglich am Anfang dies zu bewältigen, da man dies noch nicht in seinem Kopf hatte. Mir fiel es auch sehr schwer ein Stück zu gehen. Ich bin abgerutscht und fand keinen halt. Meine Arme taten sehr weh. Doch ich probierte weiter und versuchte eine Wand hoch zu klettern. Andra zeigte mir wie sie es machen würde. Darauf hin probierte ich es auch.
Plötzlich machte es klick in meinem Kopf und ich bekam das Gefühl dafür, wie man klettern musste. Eigentlich habe ich Höhenangst. Doch die Wände sind nicht sehr hoch. Dennoch springt man von einer kleinen Höhe runter, wenn man bis nach oben klettert. Ich brauchte mehrere Anläufe um weiter zu klettern, oder noch höher. Ich überwand mich und fand immer mehr gefallen am klettern. Als wir dann los mussten zum nächsten Projekt, war ich sehr traurig und beschloss öfter zu kommen. Nächsten Montag werde ich wieder hin gehen. Somit fand ich ein neues Hobby.
Daraufhin fuhren wir 30 Minuten nach Palemonas. Mit dem Bus. Diese Strecke fahren Nantje und Oscar beinahe täglich. Eigentlich kommen immer die Kinder ab 12 Uhr in das Day Care Centre. Doch diesmal nicht. Doch zeigten uns die beiden alles. Ein reisen großer Saal, wo die Kinder die Nachmittage verbringen können. Zudem gibt es ein Fußball Platz und ein Basketball Platz draußen. Die Religiöse (katholische) Prägung fällt einem sofort auf, mit den Kreuzen an der Wand. Zudem gibt es ein Andachtsraum. Wir waren nicht sehr lange da. Gingen dann noch zum See, welcher nur 3 min Fußweg weg war.
Das Wetter war herrlich. Blauer Himmel ohne Wolken. Auf litauisch heißt es giedre. Giedre ist ebenso ein Name.
Wir fuhren zurück und kochten bei uns in der WG Mittag. Oscar machte Spaghetti mit Bolognese.
Derweilen lösten wir black storys.
15 Uhr waren wir bei Enno's Projekt verabredet. Natürlich waren wir zu spät. Es gab eine PowerPoint über das Projekt Youth Job Center.
Wir haben festgelegt das wir auch ein Fragebogen ausfüllen wollen, worin gesagt wird, was am besten zu uns passt. Nun hat Enno die Aufgabe bekommen, es für uns zu übersetzten.
Somit hat er endlich was für die Woche zu tun.
Dann gingen wir zu Patria und hatten ein Volunteer Meeting. Bei diesem Meeting reflektierten wir den Tag und unser Empfinden. Das Empfinden bezog sich auf den allgemeinen Aufenthalt in Kaunas. Ein paar Organisatorische Dinge waren noch zu klären.
Oscar bekam 4 Pakete von zu Hause. Sie waren nicht sehr schwer, aber teuer. Um die 13 € pro Paket. Wir waren also wieder in unsere kalten Wohnung.
Ich räumte mein Zimmer auf. Mehr oder weniger.
Plötzlich klingelte es bei uns.
Es war geplant das Milda kommt. Milda ist unsere Coorganisatorin. Sie ist für uns Verantwortlich im Bezug auf Leben und Wohnen.
Es war nicht Milda.
Es waren Studenten die gefragt haben, ob sie unser Internet mit nutzten können. Sie würden auch dafür zahlen.
Oscar wimmelte sie ab und meinte wir zahlen das nicht. Es war auch so. Unser Internet läuft über jemand anderen.
Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Ob das Milda ist.
Ich meinte „just a second“, es klopfte wieder.
Oscar öffnete die Tür und ein Mann stand davor. Er konnte kein englisch. Sprach auf litauisch und wollte in unsere Wohnung. Oscar meinte, er wäre besoffen gewesen. Er schloss ganz schnell die Tür wieder.
Ich machte die Waschmaschine an und nach einer Weile, war unser Storm weg. Sicherung raus. Das passiert öfter mal, wenn die Waschmaschine an ist und zu viel Strom genutzt wird, zur gleichen Zeit. Wir mussten in den Flur um den Strom wieder an zu bekommen. Uns halfen dann Jungs aus dem Haus. Sie haben es mit probieren rausbekommen, welcher Schalter der richtige war. Falls sich jemand fragen sollte, ob sie mit dem Probieren, bei anderen Leuten den Strom abgeschaltet haben, ja natürlich.
Unser Strom war wieder an. Alles lief normal weiter.
Bis der Strom wieder weg war.
Wir gingen also wieder in den Flur.
Das Licht war auch aus.
Einige Nachbarn standen im Flur. Der Strom vom ganzen Haus ist ausgefallen.
Plötzlich klopfte es wieder. Diesmal war es Milda.
Sie wunderte sich, warum alles so dunkel ist.
Nach einer halben Stunde, ging auch das Licht wieder an.
Milda schaute sich derweilen unseren Ofen an und erklärte uns wie wir mit dem Gas umgehen sollten. Sie guckte sich Nantjes und mein Bett an. Unsere Betten sind etwas anders. Nantjes Bett besteht aus zwei verschiedenen Betten. Sie kann also beim schlafen immer nur eine Seite nutzten.
Mein Bett ist wie eine Welle. Und um einiges kleiner. Man kann auch immer nur auf einer Seite schlafen.
Ok, es ist genau 23.18Uhr und jemand klingelt. Nantje sagte ganz laut „Labas“. Es heißt „Hallo“.
Er sagte er wäre unser Nachbar. Er wir sollen doch die Tür aufmachen.
Also öffneten wir die Tür und hatten eine fette Party bei uns.
Natürlich nicht!
Oscar meinte, er geht jetzt schlafen. Er klopfte und klingelte bei uns. Die 2. Tür war nicht verschlossen. Wir haben 2 Türen. Die erste Tür geht nur zu, wenn man sie von innen verschließt. Die zweite Tür ist aus dünnem Holz und hat ein normales Schloss.
Unser Nachbar machte zudem laute Musik. Sehr laut. Man hörte es im ganzen Flur. Daraufhin kam jemand anderes raus und beendete unser Leid. Die Musik ging aus und der Typ war weg. Oscar nutzte die Chance und schloss die erste Tür von innen zu.
Ich will ab morgen nicht alleine in dieser Wohnung sein! Nantje und Oscar sind bis Freitag auf einem on arrival training.
Hier leben wohl zu viele Studenten.
Auf jeden Fall ist immer noch übelster Lärm und Krach von draußen zu hören.
Labanakt, verrückter Tag.