Habermannův mlýn
Die Beziehung zwischen Deutschen und Tschechen ist manchmal nicht einfach - glücklicherweise nur in der Vergangenheit! Mein Kinobesuch mit Libor in Zlín.
Einmal hatten ich in meiner deutschen Konversation in Uherské Hradiště das Thema "Deutsche und Tschechen vor und nach dem 2. Weltkrieg".
Ein schwieriges Thema, zumal oft behauptet wird, dass gerade die Flucht und Vertreibung in Tschechien oft totgeschwiegen wird. Das kann ich so nicht bestätigen, denn in meiner Konversation wird dieses Thema durchaus ohne Zurückhaltung diskutiert.
Umso interessanter war es für mich, als ich die Einladung von einem meiner Konversationsteilnehmer erhielt ins Kino zu gehen, um den Film "Habermannův mlýn" zu sehen (startet in Deutschland am 25.11.2010 unter dem Namen "Habermann").
Also gingen Libor und ich in Zlín ins Kino. Ich hatte ein wenig Angst davor, denn wie würde ich wohl nach dem Film angesehen werden? Es fiel natürlich auf, dass ich Deutsche bin, denn Libor und ich unterhielten uns auf Deutsch.
Im Film geht es um einen angesehenen Sudetendeutschen, der eine Halbjüdin heiratet, eine Mühle mit tschechischen Arbeitern betreibt und beim Einmarsch der Deutschen unfreiwillig zwischen die Fronten gerät.
Der Film erzählt eine interessante Geschichte. Leider wirkt der Film manchmal etwas oberflächlich. Die Realität war noch schlimmer, sagte mir Libor hinterher.
Natürlich war der Film auf Tschechisch mit gelegentlichen deutschen Konversationen. Aber das war nicht so wichtig, Bilder sprechen für sich. Darum konnten Libor und ich nach dem Film eine Weile nichts sagen. Ich habe mich nicht gut gefühlt und Libor auch nicht. Aber wir beide waren froh, dass das alles meinen EVS in Tschechien nicht belastet.
Die Tschechen sind durchaus an Geschichtsaufarbeitung interessiert, denn sogar Libor war überrascht, wie viele Leute im Kino sich diesen Film ansahen. In Tschechien läuft er schon einige Wochen.
Und wie wurde ich nun nach dem Film angesehen?
Wie ein Alien, aber mit Respekt, meinte Libor.
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