Glückliche Fahrt
Die_Susi ist nach zwei Wochen beinahe angekommen im Land, das fürs nächste Jahr ihr Zuhause sein wird. Aber eben nur beinahe. Mit einem Gedicht von Goethe umschreibt sie, was sie fühlt.
Es ist mal wieder Zeit für ein Gedicht aus meinem tollen Gedichtband:
Johann Wolfgang von Goethe - "Glückliche Fahrt"
Die Nebel zerreißen,
Der Himmel ist helle,
Und Äolus löset
Das ängstliche Band.
Es säuseln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es teilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh' ich das Land!
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So, erst mal das Gedicht in aller Ruhe lesen und auf sich wirken lassen.
Und jetzt kommt meine Erklärung, warum ich es ausgewählt habe: Es passt zu meiner momentanen Gefühlslage.
Jetzt bin ich knapp zwei Wochen hier und hab mich eingelebt. Ich kann mich immer besser in der Gegend orientieren, ich weiß wo im Schrank das Nudelsieb ist und lerne langsam die Namen der Kinder im Kindergarten. Ich sehe das Land, das Land das sich mein Leben für das nächste halbe Jahr nennt, klar und deutlich vor mir.
Ich bin fast ganz angekommen, der Himmel ist für mich nicht mehr trüb wie vor der Abreise, sondern hat sich gelichtet und die Sonne strahlt auf mich herab.
Aber eben nur fast ganz angekommen, weil mir noch die Routine fehlt. Wir haben so viele andere Dinge zu tun, dass wir den Alltagstrott erst Mitte Oktober richtig kennenlernen werden. Und dann werde ich das Land, welches jetzt vor mir liegt, vollständig betreten und mit ungetrübtem Blick erkundet haben.
Aber alles zu seiner Zeit, siga, siga, wie man hier sagt, langsam, langsam.