First Days of London
Veronika berichtet live von ihren ersten Tagen im grossen London.
Danke, London, für diesen freundlichen Empfang! Seit ich hier bin scheint fast ständig die Sonne über mir – ich habe sogar rote Spuren eines leichten Sonnenbrandes auf meiner Haut, unbelievable!
Und auch so versucht London mit allen Mitteln, mir zu gefallen. Der Hyde Park wird langsam von der Herbstfee angemalt aber noch ist alles schön grün und das draußen sitzen und Picknicken klappt gut, wie ich schon ausprobiert habe. Gemeinsam mit ein paar Kolleginnen hab ich mich dort mit alten hässlichen Vorhängen an einem kleinen Hügel niedergelassen und das „englischste aller englischen“ Essen probiert: Humus. Nicht wirklich englisch? Das ist richtig und doch scheint es eines der Hauptnahrungsmittel zu sein, nach weißem Toast und frittiertem Alles (Fisch, Fleisch, Käse, Gemüse, alles.). Über die Hotelküche darf ich aber sonst nicht klagen, nur frische Zutaten, immer viel Auswahl und bis jetzt gab’s noch keine bösen Überraschungen.
Am ersten Wochenende habe ich mich aufgemacht um die Stadt als Tourist zu erkunden. Verkleidet mit einem London-Reiseführer und einer Digitalkamera habe ich mich perfekt getarnt und konnte mich unter die bunte Masse mischen. Vom Hotel aus bin ich im Hyde Park entlang gegangen zur Oxford Street, diese riesige Einkaufsmeile. Dann bin ich abgebogen zum Buckingham Palace, St. James’ Park von dort weiter zu Big Ben, den Houses of Parliament, dem London Eye, der Jubilee Bridge, dem Trafalgar Square und Picadilly Circus. Everything within walking distance, you know.
Was einen ständig begleitet: Bauarbeiten, in den tubes und in der Stadt, überall. London’s getting ready for Olympia 2012. So war vieles Sehenswertes in den Schleier von Baufirmenwerbung gehüllt und fand selbst in der schönen Herbstsonne wenig Glanz. Den tausenden Touristen tut dies ihrem Vergnügen keinen Abbruch und sie latschen weiter in weißen Socken zu Rieker-Sandalen, erfreuen sich ihres dickbäuchigen Lebens und lassen viel zu viel Geld an jeder Ecke.
Was ich auch schon gesehen habe sind die National Gallery und das Science Museum. Fast jedes Museum hier ist kostenfrei, da bildend. Was sie auch oft bieten sind einmal monatlich lange Nächte der Museen. Sowie das Science Museum an meinem ersten Abend in der Metropole. Dort wird dann auch außertourliches Programm geboten. Am tollsten Programm haben wir uns beteiligt:
Wir sind mit noch ein paar anderen Interessierten als Kakerlaken verkleidet durch das Science Museum gelaufen, hinter unseren Kakerlaken-Guides hinterher und bekamen die “human species“ genauer erklärt ;) das war ein Spaß und ein klasse erster Abend!
Dieses Wochenende war ich am Tower und seiner Bridge und an der St. Pauls Church, aber die war verriegelt weil dort eine Kundgebung und Andacht zum 11. September war. Der Tag an sich hier in der Stadt war wirklich seltsam. Es waren richtig wenig Menschen in den tubes und überhaupt unterwegs. Fast gespenstisch in so einer riesen Stadt.
Dabei war an dem Tag ein toller Event: das Thames Festival fand statt. Das ist jedes Jahr ein Wochenende im September und ist sozusagen der Goodbye Summer Markt. Dort waren verschiedene Bühnen mit geilen Künstlern (indie, folk, raggae…) aufgebaut und tausende Stände mit Essen und Waren aus aller Herren Länder! Viele hübsche Vintage Stände mit viel zu teurem Ramsch und ganz viele tolle Stände mit selbstgemachten Waren (bemalte Teller, bestickte Kissen, selbstgemachter Schmuck, Taschen, Klamotten, Cupcakes, alles was ein junges Herz begehren könnte). Es war ein wirklich toller Tag mit tollem Wetter.
Meinen Arbeits-Einstand bei den „Oldies“ habe ich auch schon gehabt – alles liebe englische/deutsche/österreichische Senioren mit vielen Hintergrundgeschichten und Dingen, die sie gerne erzählen. Nach jeglichem Programm gibt’s typisch englisch: Tee mit Milch und ja, das schmeckt wirklich gut :)
Ansonsten bin ich fleißig am Planen: Hausbesuche und auch mein eigenes Projekt startet bald, heißt Lo-Co (London Connection). Ich suche Aktivitäten rund um die Stadt heraus und lade einmal im Monat alle unter 30, in London lebenden und interessierten Leute ein (Au-Pairs, Freiwillige, Studenten…), mitzumachen. Was dort so passiert hört ihr wohl in der nächsten Ausgabe ;)
Liebe Grüße,
see you,
Veronika