Felder, Wiesen und Auen, leuchtendes Ährengold
Eine Bekannte meiner Teamleiter, die über den Sommer eines unserer Pferde trainiert hat, hat mich für das Wochenende spontan zu ihrem Camp eingeladen. (25.08.2018)
Einmal Quer-durchs-Land, bitte
Tornabarakony ist ein 27-Seelen-Dorf ganz im Norden von Ungarn, praktisch direkt an der slowakischen Grenze. Die Hälfte der Häuser stehen leer und werden als Mehrzweck- und Versammlungshäuser für Sommercamps genutzt, die in diesem idyllischen Stück Land am Barakony-Bach Jahr für Jahr stattfinden.
Eine Station des über 1.000 km langen Fernwanderweges Országos Kéktúra durch Ungarn liegt in Tornabarakony, direkt gegenüber der kleinen Kirche, und bei der tatsächlich regelmäßig befahrenen Bushaltestelle des Dorfes.
Ein bisschen wie beim Youth Exchange
Das Camp, in das ich so spontan mit einsteigen durfte, geht von Freitag bis Dienstag oder Mittwoch, wobei ich nur bis Sonntag Nachmittag bleibe. Es ist ein Camp für junge Familien, die meisten aus der Slowakei, aber auch - genau wie bei unserem Youth Exchange - mit dem Fokus auf der Nähe zu Handarbeit und Natur.
Eszter, die Tüske den Sommer über trainiert und mich eingeladen hat, ist hier mit fünf Pferden und einem Fohlen, und ich darf ihr und dem Besitzer der Pferde (die meisten sind reinblütige Hucule, wie die Pferde bei uns) zur Hand gehen, wenn es darum geht, sie für die Reitstunden vorzubereiten.
In den Pausen dazwischen erklärt sie mir verschiedene Dinge über das Trainieren der Pferde und notiert den Aufbau von Sattel, Zaumzeug und Pferden mit Zeichnungen in Ungarisch - als kleine Lernhilfe für mich.
Wir haben Freitagabend auch Zeit, zu zweit auf einen kleinen Ausritt zu gehen und sehen Rehe, Hirsche und Fasane, die uns zuerst misstrauisch beäugen und schließlich das Weite suchen.
Für Sonntag ist Regen angesagt, was Reiten erschwert, aber ich bereue absolut nicht, mich mal eben für sechseinhalb Stunden in den Zug gesetzt zu haben, nur um nach nicht mal 48 Stunden wieder zurückzumüssen. Es ist wirklich schön hier.