EVS On-Arrival-Training in Oxford
Judith_in_London war für ihr On-Arrival-Training in Oxford. Neben dem Seminar bleibt aber genug Zeit, sich die Stadt anzusehen: Die Gebäude der Universität, Museen und einige seltsame Kirchen.
Am Freitagmorgen hieß es für Jan und mich "Auf nach Oxford!".
Mit dem Bus brauchten wir zwei Stunden und erreichten die wunderschöne Stadt gegen Mittag. Das On-Arrival-Training startete mit einem kleinen Lunch und danach stellten sich alle kurz vor, woher sie waren und in welchem Projekt sie sich das kommende Jahr über aufhalten werden.
Wir waren 23 Leute, davon 11 deutsche Mädchen! (Es gab insgesamt immerhin fünf Jungs! Wobei einer aber ein Ex-Volontär aus Italien war.) Die anderen Teilnehmer kamen aus Schweden, Ungarn, der Slowakei und Spanien.
An Informationen habe ich nicht allzu viel dazugelernt. Ich hatte das meiste schon bei meinem Ausreiseseminar in Deutschland und der TFG-Konferenz gehört. Aber es wurde alles sehr nett gestaltet und die Leiterin hat auch Rücksicht darauf genommen, dass die meisten von uns diese Dinge jetzt schon zum dritten Mal hörten. Viele Dinge mussten deshalb von uns selber erarbeitet werden.
Wir haben dennoch ein paar interessante neue Sachen über die vier größten Städte gehört (London, Birmingham, Manchester und Leeds) und ich habe beschlossen, dass ich mindestens zwei davon (natürlich nicht London!) unbedingt mal besuchen muss im nächsten Jahr.
Ansonsten hatten wir relativ viel Freizeit - also die Nachmittage waren frei - und so hatten wir alle die Möglichkeit, das zu unternehmen, wozu wir gerade Lust hatten. Sei es nun Shopping in Oxford, sich einfach in irgendein Cafe oder einen Park setzen oder Sehenswürdigkeiten von Oxford erkunden.
Oxford ist echt eine ganz wunderschöne Stadt! Die riesigen Gebäude (größtenteils Universitäten und Kirchen) sind alle reich verziert und das Wetter (wir durften mal wieder Sonnenschein pur genießen!) hat die Stadt noch mehr verzaubert.
Am Sonntag war ich mit Jan und Bea unterwegs. Wir sind ein bisschen herumspaziert und haben die schönen Eindrücke auf uns wirken lassen. Unser Weg führte uns in einem Park an der Christ Church vorbei und durch schmale Gassen, ins Natural History Museum, wo wir verschiedene schon längst ausgestorbene Tiere bestaunt haben (ich fand ja die ausgestopften Tiere zum Anfassen am besten!) und dann in einen noch größeren Park und den Innenhof von einer Universität (fragt mich jetzt nicht welche... ich glaube, es war die "University of Oxford", aber sicher bin ich mir da nicht).
Anschließend sind Jan und ich in einen Gottesdienst in der St Mary Magdalen Church gegangen. Das war auch ein Erlebnis, sag ich euch! Der Gottesdienst dauerte ziemlich genau 22 Minuten! Es wurde nicht gesungen, eigentlich wurde gar nichts gemacht, außer die Gebete und alle Texte einfach nur runtergerattert. Es gab nicht einmal eine Predigt! Der Pfarrer hat die ganze Zeit nur grimmig geschaut - was ich zum Glück nicht die ganze Zeit gesehen hab, weil er lange Zeit mit dem Rücken zu uns stand. (Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das nun ne katholische Kirche war oder nicht... Das war irgendeine Mischung zwischen katholisch und evangelisch, aber bis jetzt konnte mir noch niemand sagen, was es genau war.) Hinter uns saß eine alte Oma - sehr britisch mit Hut :) - die mich immer wieder zum Lachen gebracht hat, indem sie ganz plötzlich laut "Amen" ja fast gebrüllt hat und zwar mit ziemlich wütender Stimme. Sowieso, der Gottesdienst war echt komisch und ich war froh, dass er so schnell vorüber war.
Jetzt kann ich verstehen, wieso die eine Frau aus unserer Gemeinde es in St Patrick's so toll findet: wenn die anderen Kirchen noch schrecklicher sind...
Nächsten Sonntag werden wir zu Jesuiten gehen und dort auf weitere junge Freiwillige treffen und irgendwann werde ich mal mit Jan zu seiner slowakischen Messe gehen (er hat mir gesagt, dass die dort viel singen). Und ich wollte mit Corinna noch eine deutsche Kirche suchen, da muss hier auch irgendwo in der Nähe eine sein. Ja und dann wollte ich Cecilie (die eine Schwedin, die ich in Oxford kennen gelernt hab) in ihrer Kirche im Südwesten von London mal besuchen. Irgendwo muss doch was Tolles dabei sein, ich bin hier schließlich in London!
Abends gab es beim On-Arrival-Training immer das Angebot gemeinsam in einen Pub zu gehen. Am ersten Abend sollten wir die verschiedenen original britischen Biersorten probieren und die haben alle überhaupt nicht geschmeckt!
Am zweiten Abend waren wir dann in einem Club und sind dort bestimmt sehr aufgefallen, weil wir die einzigen Mädels waren, die keine ultrakurzen Kleider mit Riesenausschnitt und dazu Highheels getragen haben. Ansonsten war es dort aber sehr schön.
Ich glaube, das war auch schon fast alles, was es zu erzählen gibt... Also für alle, die mal die Gelegenheit haben, nach Oxford zu fahren: es ist echt eine schöne Stadt!
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