Englische Kathedralen
Im Gibside-Newsletter soll Rike87 sich vorstellen und erklären, warum sie ihre Zeit in Großbritannien verbringt. Vielleicht kann sie sich auch dort für das gute deutsche Brot einsetzen.
Diese Woche waren in England keine Ferien mehr, daher hatten wir weniger Besucher und haben mehr mit dem Landscape Team gearbeitet. Am Montag hieß es, wir sollen einen Newsletter machen. Nach einer Weile haben wir auch herausbekommen, was genau das heißt: Es handelt sich um einen Gibside-Newsletter, der vier Seiten umfasst. So viel gibt es im Moment zwar nicht zu berichten, aber was soll’s. Wir haben erstmal damit angefangen, uns vorzustellen und zu erklären, was genau EVS ist und warum wir das machen.
Was wir sonst diese Woche gemacht haben:
Krokusse und Osterglocken pflanzen, mit der Conservation Group (eine Gruppe Freiwilliger) arbeiten, d.h. Rhododendren töten, weil sie die Sicht stören, Äste und Schlamm aus Teichen holen, Laub fegen und mit einer Art Laubsauger wegsaugen. Wir waren auch in Wallington, aber diesmal zum arbeiten. Wir haben Pflanzen beschnitten und Laub geharkt. Inzwischen ist es auch richtig herbstlich hier und heute hat es seit langem auch mal wieder geregnet. Von wegen englisches Wetter!
Mit unseren Nachbarn haben wir nun auch endlich mal gegessen. Wie zu erwarten haben sie natürlich nicht gekocht, sondern Curry vom nächsten indischen Takeaway geholt (ich unterstelle mal, dass das vermutlich auch kulinarisch empfehlenswerter ist). Es gab verschiedene Diskussionen bei Tisch: ob Katzen oder Hunde besser sind (für mich stellt sich diese Frage gar nicht), Blur oder Oasis und deutsches Brot oder englisches Brot. Es ist ja allein schon anmaßend, die trockene Masse, die man hier isst, überhaupt Brot zu nennen, aber einige waren doch tatsächlich der Ansicht, dass das auch noch besser sein soll als deutsches Brot. Ich glaube, im Laufe der Jahre sind die Geschmacksnerven hier in sehr komische Sachen mutiert oder gar gänzlich abhanden gekommen. Ansonsten war der Abend allerdings sehr nett. :-) Gestern waren wir in Durham, einer wunderschönen Stadt hier in der Nähe. Anne-Marie, eine Kollegin von uns, wohnt dort und hat glücklicherweise auch mal im Touristenbüro gearbeitet, sodass sie uns sämtliche Fragen beantworten konnte. Durham ist laut Umfragen die schönste Kleinstadt Englands. Es gibt ein Castle, in dem man als Student wohnen kann, und eine tolle Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert, die angeblich in nur 40 Jahren gebaut wurde, außerdem viele kleine Straßen und Gassen mit hübschen Geschäften und Cafés. Abends haben wir mit Anne-Marie und ihren Eltern gegessen, wirklich sehr untypische Engländer. Nicht nur, dass sie Deutsch und Französisch reden, sie haben zu unserem Glück auch keine verkorksten Geschmacksnerven! Ansonsten fängt hier so langsam die Weihnachtszeit an. Im Metrocentre hängt schon eine blau blinkende Lichterkette (wirklich grausam) und viele Schaufenster sind schon kitschig geschmückt. Es kann nur schlimmer werden.