Eine ernste Reflexion über die ersten zwei Monate...

... von denen man einen in den Skat drücken kann...quasi in die Tonne treten...

Man sagt das aber nicht der Family am Telefon, dass man gestern wieder voll am Heulen war...so etwas schreibt man auch nicht in das Internet...

Und so kam es, dass ich öfters abends alleine in meinem Zimmer saß und einfach nicht mehr konnte, weil die Situation in unsrer Wohnung zwischenzeitlich unerträglich war.

Ich hatte mit vielen Problemen gerechnet, klar, andere Sprache und so, aber DAS... Niemals hätte ich geglaubt, dass man in einer Wohnung so etwas wie einen kalten Krieg führen kann. Dass man sich anschweigen kann, dass ich zwischenzeitlich sogar Angst hatte, nach Hause zu gehen und so lange wie möglich im Einkaufszentrum geblieben bin...aber selbst das macht irgendwann zu...

Situationen, die sich hochschaukeln, vermischt mit Sprachbarriere und Enttäuschung haben zu dem ganze geführt. Anja, du hast dann und dann das und das gemacht...ja, super, weiß ich aber leider nach einem Monat nicht mehr...

Dann musste die Organisation einschalten, die auch helfen will, aber nicht so viel tun kann, als das sie dir erzählt, naja, kannst ja mal zurückignorieren oder so. Ist ja nur für ein Jahr...und der Mensch, mit dem du Probleme hast, ist doch nur ein kleiner Teil...

...aber auch der Teil, der einfach alles hat einstürzen lassen. Mehr als einmal war ich kurz davor in diesen Zug zu steigen und nach Hause zu fahren...so viel habe ich aufgegeben dafür, und jetzt das...

Mittlerweile hat meine Organisation mit meiner problematischen Mitbewohnerin gesprochen, sie anderthalb Stunden auseinander genommen.

Wir wissen nicht wirklich, wie wir miteinander umgehen sollen, sind wie Kinder, die sich immer abtasten, jede Situation wird auf die Goldwaage gelegt.

Mal sehen, wie es heute wird. Jeden Tag ist es eine Überraschung, wenn du nach Hause gehst, wie die Stimmung ist...