Ein Wochenende im SPEC-Zentrum
Für Judith_in_London stand ein Arbeitswechsel auf dem Programm: für ein paar Tage ging es zum Mutterprojekt ihrer Organisation. Und auch wenn es anstrengend war, hat ihr die Arbeit dort viel Spaß gemacht.
Jetzt im Frühjahr, wenn man sich in der Arbeit überall gut auskennt, langsam zwar immer mehr Verantwortung übernimmt, aber irgendwie auch nicht so sehr viele neue Erfahrungen macht, hat sich unserer Organisation eine neue Herausforderung überlegt: Ein Austausch mit dem SPEC-Zentrum.
Noch einmal zur Wiederholung, ich arbeite mit vier anderen Freiwilligen, einem Retreatleader (also grob Leiter) und unserer Chefin bei SPECeast mit Tagesgruppen (meist Schulklassen), die jeweils am Morgen kommen und uns nachmittags wieder verlassen. Unser "Mutterprojekt" heißt SPEC. SPEC liegt nicht so zentral wie SPECeast in London, sondern etwas außerhalb, dafür gibt es dort ein sehr großes Gelände, weite Wiesen, mehrere Gebäude und sehr viel mehr Freiraum. Im SPEC-Zentrum beschäftigt man sich größtenteils mit Residentials, also Gruppen, die drei bis fünf Tage bleiben und auch übernachten. Dort gibt es dementsprechend auch mehr Freiwillige, da die Gruppen oft wesentlich größer sind (manchmal um die 90 Kinder und Jugendlichen). Die 18 Freiwilligen sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Das LOFT-Team arbeitet mit den kleinen Kindern bis ungefähr zur 6. oder 7. Klasse und das SPEC-Team arbeitet mit Jugendlichen - Schulklassen oder Firmvorbereitungen.
Letztes Wochenende sollte ich dann bei einer dieser Firmvorbereitungen mithelfen. Aus meinem Team hatten schon zwei Freiwillige sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Arbeit bei SPEC gesammelt. Einem hat es sehr gut gefallen, da alles besser durchstrukturiert ist als bei uns, denn wir haben hier oft ziemlich mit dem Zeitmangel zu kämpfen und das gleiche Programm auf drei Tage ausgestreckt ist dann dort wesentlich tiefgründiger. Einer anderen hat es nicht gefallen, da die Tage sehr lang sind und man zwischendurch fast keine Pausen hat.
Mir hat die Arbeit dort sehr viel Spaß gemacht. Es war wirklich ziemlich anstrengend, da unsere Gruppe sehr laut war und die Jugendliche sich nicht wirklich gegenseitig zugehört haben, aber es ist auch ein gutes Erlebnis, wenn man die Zeit hat, die Jugendlichen etwas besser kennen zu lernen.
Das Team mit dem ich gearbeitet habe, war ziemlich klein, da parallel noch andere Retreats stattfanden, also musste ich relativ viel Verantwortung alleine übernehmen. So hatte ich auch meine eigene Smallgroup. (Wir hatten mehrmals am Tag "Smallgroup Sessions", bei denen die Jugendlichen in drei Gruppen mit je 11/12 Mitgliedern aufgeteilt wurden und wir dort verschiedene Programmpunkte ausgeführt haben, die sich besser für kleinere Gruppen eignen, zum Beispiel, wenn es dabei um das Reflektieren des eigenen Lebens geht.) Diese Gruppe war vor allem zu Beginn ziemlich unhöflich und etwas schwierig, aber mit der Zeit haben sie ein bisschen besser mitgearbeitet.
Die Nächte waren wirklich sehr kurz, da wir nachdem die Gruppe gegen Mitternacht ins Bett geschickt wurde, noch aufräumen mussten und am nächsten Tag ging es für uns auch schon wieder etwas zeitiger los, damit wir die Zeit nutzen konnten, alles Wichtige noch einmal durchzusprechen und spontane Änderungen einzubauen.
Wir haben in unserem Programm neben Gesprächen und Diskussionen über Jesusbilder und das Leben als Christen auch verschiedenen kreative Aktivitäten eingebaut. Es gab eine Nachtwanderung, man konnte am Samstagnachmittag draußen lernen, mit Pfeil und Bogen zu schießen (ich hatte leider nicht die Zeit, das auszuprobieren) und zwischendurch wurden auch mehrere Theaterstücke erarbeitet, damit die Jugendlichen sich etwas tiefgründiger mit der Bedeutung einzelner Bibelstellen beschäftigen konnten.
Auch wenn es also sehr anstrengend war, hat es doch viel Spaß gemacht und vielleicht habe ich in zwei Monaten noch einmal die Möglichkeit für ein oder zwei ganze Wochen dort zu arbeiten.