Die kontinuierliche Verdummung unserer Gesellschaft [Teil 2]
Der exzessive Internetkosum der heutigen Generationen und ihre Folgen: Haben wir einen Fortschritt oder einen Rückschritt? Im zweiten Teil dieser Reihe gehe ich im Besonderen auf die ausartende Nutzung von Smartphones (=„Handys“) bei Jugendlichen ein.
Immer wieder wird der Fortschritt, den die Menschen die letzten Jahre im Bereich der Medientechnologie gemacht haben, in den Himmel gelobt. Allerdings kommt mit manchen Fortschritten in der Technologie ein Rückschritt innerhalb der Gesellschaft. Dieser Text ist selbst für „digital Immigrants“ (= Personen, die nicht im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind) verständlich.
In dem ersten Teil dieser Reportage sind wir auf einige Folgen des Konsums - vor allem bei Kindern - eingegangen: Der Kernschluss dieses ersten Teils war: Internet und Medien sorgen für einen gewissen Rückschritt in der verbalen Form der Kommunikation. Eltern haben wenig Kontrolle, was ihr Kind im Internet macht – hat denn eigentlich das Kind Kontrolle was es macht und noch viel wichtiger: Hat das Kind den noch Kontrolle über den eigenen Konsum von Medien?
Die Fakten sprechen zumindest gegen die zweite Frage: Ein Jugendlicher in Deutschland nutzt sein Smartphone (= “Handy“) Drei ganze Stunden am Tag – mit steigender Tendenz. Experten fürchten aber vielmehr den Fakt, dass Jugendliche sich alle 18 Minuten mit ihrem Mobilgerät beschäftigen – Konzentrationsverlust durch dauerhafte Unterbrechungen und Ablenkungen ist die ableitbare Folge.
Was passiert dann eigentlich mit den Jugendlichen, die in dieser Generation aufgewachsen sind und wo jede Beschränkung fehlt? Das Smartphone zu zücken ist zu einem Automatismus geworden: Ist dem Kind langweilig, geht es an sein Smartphone. Was auch sonst? Viele Kinder dieser Generation haben nie über andere Wege ihrer Freizeitgestaltung nachgedacht. Außerdem ist ein schneller Griff in die Tasche auch viel einfacher, als erst die Ballpumpe aus der Garage zu kramen und die Freunde aus der Nachbarschaft für ein Fußballspiel zusammenzutrommeln. Wie sollen Personen, die so denken, sich je bezüglich ihrer Mobiltelefonnutzung konditionieren können?
Ein weiteres Problem des Internets ist, dass einem suggeriert wird, dass alles möglich und erreichbar ist – zumindest bis der Stecker gezogen wird. Die Folge ist, dass die Motivation eigenständig etwas zu erkundigen in der Realität radikal abnimmt. Stadtführer müssen wohl in Zukunft um ihren Job fürchten, da ihr Konkurrent Google die Informationen über das Rathaus viel schneller und bequemer zustellen kann. Die Frage ist nur, ob man diese Information für 2 oder 5 Minuten behalten kann, ehe man sie eh wieder vergisst. Denn durch die ganzen kunterbunten Impulse und die dauerhafte Beschallung nimmt man viele Informationen passiv auf – man sieht die Information, aber behalten tut man sie nur, solange es nötig ist - wenn überhaupt. Wenn man das nicht kann, ist auch nicht schlimm, man kann ja nochmal „googlen“ (= die Suchmaschine Google nutzen). Auch hier wird ein eigenständiges Leben im Erwachsenenalter schwer, wenn man kaum Motivation hat sich im „Reallife“ (= Realität) zu bewegen. Die Frage ist: Wie können Personen, die eine solche Denk- und Lernweise haben, für eine Prüfung effektiv lernen, wo die Nutzung von Handys verboten ist?
Auch das Thema „Cyber-Bullying“ (= “Mobbing im Internet“) spielt durch den Aufschwungs des Internets die letzten 20 Jahre eine wesentliche Rolle: Unter dem Deckmantel der Anonymität versteckt, sehen nicht wenige User (= “Internetnutzer“) die Möglichkeit, andere destruktiv zu kritisieren. Bestes Beispiel ist die Videoplattform „Youtube“: Scrollt (= die Internetseite mit dem Mausrad (keine echte Maus!!) erkunden) man durch die Kommentarspalte einiger Videos dauert es nicht lange, bis man schwer Beleidigende Beiträge von Nutzern zu lesen bekommt, die darauf ausgerichtet sind den Uploader (= “Besitizer des Videos“) zu verletzten. Leider teilweise mit Erfolg. Wie man die letzten Wochen auch mitbekommen hat, wird das Internet auch öfters mit rechtsradikalen Hasskommentaren auf jeglichen Plattformen bombardiert - Wow!
Es gibt noch viele weitere Streitpunkte, die das Internet oder das Medium Smartphone bergen: Sei es den hohen Energieverbrauch dieser Geräte auf Kosten endlicher Ressourcen oder die Datenüberwachung jeglicher Geheimdienste, welche selbst zu intimen Informationen Zugang hätten…
Im Großen und Ganzen sehe ich der Entwicklung dieser Handys und dem Internet kritisch gegenüber, vor allem dem Fakt, dass Kontrolle und Übersicht aufseiten von Eltern und Kindern verschwindend gering sind.
Kommentare und Meinungen zu dieser Thematik sind erwünscht.
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