Der perfekte, letzte Moment
Bald geht es nach Hause.
Heute bin ich zum letzten mal von meinem Arbeitsplatz „nach Hause“ gefahren.
Eigentlich bin ich schon seit einer Woche nicht mehr am arbeiten, heute war ich nur da, um eine Kollegin zu besuchen und mit ihr zu quatschen.
Das hat sehr gut getan und als ich sie schlussendlich verließ, habe ich das erste mal realisiert, dass ich bald nicht mehr hier sein werde. Die Wehmut wurde dann noch dadurch verstärkt, dass plötzlich ein paar Kinder mich im Bus sitzend entdeckten von der Straße aus und sich freuten, lachten, winkten und riefen „Mevrouw, mevrouw!“ Sie waren so aufgeregt und begeistert, das war einfach nur rührend und auf eine merkwürdige Art und Weise der perfekte Punkt zu gehen, der beste, letzte Moment. Ein Moment, der mir ganz schlagartig bewusst gemacht hat, dass ich doch nicht nur glücklich sein werde nach Hause zu kommen, was ich doch irgendwie gedacht hatte, sondern dass ich auch traurig sein werde, diese Begegnungen nicht mehr zu haben. Genauer gesagt, bin ich jetzt schon traurig darüber, bloß geht diese ein bisschen unter zwischen all dem Universitätskram und Planungen, was ich noch alles hier erledigen muss. Am wenigsten Lust habe ich auf das Packen, weil es einfach der endgültige Schritt ist und emotional schwierig.
Immerhin hatte ich einen perfekten, letzten Moment in welchem mir all dies klar und noch viel mehr klar wurde.