Christmas' Comin' Closer

Auch in Wales wird es allmählich kälter. Das ganze Krankenhaus ist zumeist bis in die Mittagsstunden in dichten Neben gehüllt, die Fenster sind von der Kälte beschlagen und von überall her nimmt man fröstelnde Menschen war. Allein die Raucher trauen sich noch in den kleinen Pavillon im Garten vor der Neuropsychiatrischen Unit.

Meine Arbeit geht ihren gewohnten Gang. Momentan befinden wir uns mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Wir basteln Karten & Einladungskarten für ein kleines Weihnachtsfest, verpacken kleine Geschenke in Schuhkartons und ein Pool Match folgt auf das andere. Die Routine macht sich nun endlich auch in meinem Alltag bemerkbar. Ich werde zwar immer noch von Husten und Halsschmerzen heimgesucht, aber das lässt sich bestimmt auch irgendwie integrieren – Antibiotika zeigten keine Wirkung, meine Ärztin vermutet nun eine Allergie.

Die letzte Woche gestaltete sich recht entspannend. Sollte man an den Abenden nicht mit Kochen oder Wäsche waschen beschäftigt sein oder mit seiner Nase in einem Buch stecken, lässt sich immer jemand finden, mit dem man einen, oder auch mehrer Filme schauen kann.
Es mag vielleicht keine gute Idee sein, in der Nacht, in einer psychiatrischen Einrichtung einen Film wie Shutter Island zu sehen, …. Ich kann euch allerdings versichern, dass die Atmosphäre in dieser Konstellation für reichlich Nervenkitzel gesorgt hat.

Freitagabend fand dann das große Rugbymatch in Cardiff statt – Cardiff vs. Fidschi –
Ich zwar nicht im Millennium Stadium, aber dafür feierte ich danach ordentlich mit den anderen im “Prince of Wales“ – ein altes Theater, nun zu einem Pub umgebaut –
Wieder einmal ist es sehr interessant, andere Kulturen beim Feiern zu beobachten, und ich muss gestehen, die Schlachtrufe und Partylieder der Waliser haben an Lautstärke, die der Franzosen in Paris klar übertönt.

Samstagmorgen ging es dann mit Tobias, einem EVSler aus Merthyr Tydfil, nach Bristol. Mission: Christmas Market. Ich hätte nie gedacht, dass in ganz UK mit dem Slogan “German Christmas Market” geworben wird. Die Briten lieben deutsche Weihnachtsspezialitäten, und für diese, wird eine menge Geld verlangt.
Der Weihnachtsmarkt war leider recht klein und mindestens ¾ der Buden waren deutsche. Also bestellte der René sich auf Deutsch erstmal ein wenig Schmalzkuchen und zelebrierte die Weihnachtszeit.

Nützliche Infos: Vertraue keinem Dictionary! Im Laden, heißt letztendlich sowieso alles anders. Die Verkäufer verstehen dich sowieso viel besser, wenn du vor ihnen rumhampelst und irgendwie versuchst ihnen klar zu machen, wonach du eigentlich suchst.

Lieder der Woche;
Blood by the Editors
Opus 23 by Dustin O’Halloran
We are the People by Empire of The Sun