Chisinau Teil 2
Über Desillusionierung, den Kampf mit der Sprache und neue Hoffnungen
Hallo zusammen!
Hier bin ich wieder und möchte euch von meinen letzten Tagen erzählen.
Zuerst einmal mein Zoobesuch:
Ich war wirklich positiv überrascht von diesem Zoo. Anders als erwartet haben die Tiere hier meist wirklich viel Platz, sich zu bewegen und es scheint, als ob sie wirklich gut behandelt werden. Ganz ehrlich habe ich sowas hier nicht wirklich erwartet, da mit Tieren nicht wirklich gut umgegangen wird. Ich sehe jeden Tag Straßenhunde und Katzen, auch die Tiere meiner Gastfamilie sind eher arm dran.
Deswegen freut es mich umso mehr, dass die Zootiere annähernd behandelt werden wie in Deutschland. Leider gibt es nicht so exotische Tiere, dafür habe ich aber noch nie einen Adler so nah gesehen! Wirklich großartige Tiere :)
Schon der Weg zum Zoo war eher ungewöhnlich. Hier die Kurzfassung:
Zwei neue Freiwillige kennen gelernt, richtigen Bus verpasst, lange keinen mehr gesehen, dann doch noch gekommen, keiner kennt wirklich den Weg, große Verwirrung, an Tankstelle nach dem Weg gefragt, schließlich doch noch den Zoo gefunden.
Ein Gutes hatte es auf jeden Fall: tolle Gespräche mit den anderen Freiwilligen :)
Heute habe ich auch neue Informationen zu meinem Projekt(en) bekommen. Ich werde wohl vormittags im Krankenhaus arbeiten (genaueres weiß ich leider noch nicht) und am Nachmittag mit den krebskranken Kindern, die ich jetzt schon 3 mal besucht habe. Gestern war wirklich schön mit ihnen, die Zeit ging sehr schnell vorbei :) Ich bin dort zusammen mit anderen Volunteers, denke das wird echt gut :)
Mittwochs jedoch werde ich bei dem Projekt „Ludobus“ mithelfen. Darauf freue ich mich bis jetzt am meisten. Dieser Bus fährt in verschiedene Regionen Moldawiens und veranstaltet dort Aktionen. Anfangs werde ich Englischaufgaben der Kinder korrigieren und Fotos von den Aktionen und Spielen schießen.
Gegen später hoffe ich, auch selbst Aktionen leiten zu können. Damit warte ich jedoch, bis ich zumindest die Basics der russischen Sprache beherrsche :)
Meine Russisch-Stunden müssen jedoch gerade warten, da meine Lehrerin leider nur dann Zeit hat, wenn ich am Arbeiten bin. Hoffentlich bekommen wir dieses Problem aber bald geregelt!
Aber auch ohne Russisch habe ich gestern auf einem Markt Schere und Kleber kaufen können, worauf ich wirklich stolz bin :)
Leider klappt es mit meiner Gastfamilie nicht so gut, wie gehofft. Ich fühle mich hier einfach nicht wirklich wohl, geschweige denn willkommen. Das „Bett“ ist ein umgeklapptes Sofa, in der Küche darf ich nur bestimmte Töpfe und die Waschmaschine gar nicht benutzen..
Habe darüber auch schon mit meiner Mentorin und der Kontaktperson zur Organisation gesprochen. So wie die Dinge stehen darf ich, sobald etwas frei wird, in eine Freiwilligen-WG ziehen.
So, genug geschrieben. Werde mich auch bald wieder auf den Weg zu den Kindern machen.
Bis bald :)