CDU vor dem Machtwechsel
Nach zweimaligem Verschieben des Parteitages soll nun am kommenden Samstag, dem 16. Januar, die Wahl des neuen Parteivorsitzenden stattfinden.
In vielerlei Hinsicht ist die Parteivorsitzwahl ein schicksalshaftes Ereignis für die CDU: Wird die Union ihre Führungsposition als Volkspartei innehalten? Kann die Partei ihre breite Wählerschaft zusammenhalten? Wird sie mit ihren Projekten und Programmpunkten langfristig erfolgreich sein?
Armin Laschet in Begleitung von Jens Spahn, Norbert Röttgen und Friedrich Merz sind die drei Anwärter auf die Parteiführung. Alle drei aus Nordrhein-Westfalen stammenden Politiker wollen die Partei auf den in ihren Augen richtigen Weg gen Zukunft bringen:
Der Ministerpräsident Armin Laschet zeichnet sich durch die größte exekutive Erfahrung aus, welches ihm bei der Führung des Vorsitzes zu Gute kommen würde. Er gilt als Vertrauter Merkels, handelte in der Coronakrise teils jedoch bewusst entgegen den Empfehlungen aus Berlin. Laschet will sich gegen ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft einsetzen und dessen Zusammenhalt stärken. Mit dem Blick in die Zukunft spricht er sich für eine neue Dynamik in der Energiewende aus.
Eine Neuausrichtung in Sachen Klimapolitik lässt auch der ehemalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen Engagement deutlich werden: „Die CDU muss ökologische Glaubwürdigkeit im Allgemeinen und klimapolitische Glaubwürdigkeit im Besonderen zurückgewinnen. Wenn wir das nicht tun, droht uns als Partei mindestens eine ganze Generation verloren zu gehen.“
Selbst der durch und durch konservative Friedrich Merz hat die existenzielle Wichtigkeit der Klimapolitik erkannt und will auch grüne Wähler ansprechen. Lange Zeit arbeitete er für den Finanzgiganten „BlackRock“, dessen Marktdominanz und Geldmacherei zu Recht sehr umstritten ist. Zurück in der Politik trat er bereits 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer um die Parteispitze an, verlor aber, wenn auch nur knapp. Um Deutschland langfristig stark zu machen, möchte er Digitalisierung und Energiepolitik in den Fokus nehmen.
Merz kann sich einer großen Unterstützung an der CDU-Basis erfreuen und lag in den Umfragen lange deutlich vorne. Mittlerweile stehen jedoch die Zeichen für Jens Spahn, der eigentlich nur als Vize von Laschet antreten will. Der Überraschungskandidat Norbert Röttgen scheint aus dem Rennen zu sein. Zweifel wuchsen ob er die Partei zusammenführen und vereinen könne.
Es bleibt spannend wer letzendlich Annegret Kramp-Karrenbauer ablösen wird, nicht nur allein für die Mitglieder der Partei. Der neue CDU-Vorsitzende wäre in der Position richtungsweisend für die Entwicklung der deutschen Parteienlandschaft zu sein und hätte gute Chancen Angela Merkel im Bundeskanzleramt nachzufolgen.
Quellen:
https://www.deutschlandfunk.de/cdu-wer-wird-neuer-parteivorsitzender.2897.de.html?dram:article_id=470100
https://www.cdu.de/informationen-zum-kandidatenverfahren