Blutgesang

Sehnsucht,
anscheinend greift sie immer,
zu dem was ich nicht habe.
Waren es neue Farben und Motive
sind es nun die lang Vertrauten.
Gibt sie dir Kraft, gibt sie dir Mut
ein großes Feuer von innen zu entflammen,
so steht sie wie des Berges Kummer
auch still mit trocknen Tränen an den Wangen.
Und jede ihrer Seiten
wird im Kampfe sich behaupten,
auch liegend noch
in Schutt und stauben Trümmern,
denn gibt es mal ein Opfer
wär es nur mein Untergang.

Heimat,
wenn sie dort ist wo mein Herze pocht
dann schenk mir bitte Flügel.
Wollte sie rastlos hoch entziehn,
jetzt flüsternd am Laternsteiche
in Ruh davon erzählen.
Auch sie gebärt stürmisch ihr Verlangen
wenn zwar häufig still und leise,
am Ende doch so lange
wie Blut durch meine Adern fließt.
Und so will es mir gefallen,
ihr traurig leichtes Lied,
denn ist sie das einzig schöne
was bis zu Lebens Ende
in meinem Herze lebt.

(12. und 13. Oktober 2008)