Baucamps
Eine tolle Möglichkeit sich zu engagieren!
Ein kleines bulgarisches Dorf im Balkangebirge, zehn motivierte Freiwillige – das war die Ausgangslage meines ersten Baucamps. Wir sollten in drei Wochen einen Teil des alten Schulgebäudes renovieren, dass einmal im Jahr für ein kleines, internationales Kulturfestival genutzt wird. Eine Fassade neu verputzen und streichen, hinter dem Haus eine „Relaxing Area“ anlegen und einen Gartenweg ausbessern - es gab viel zu tun.
Baucamps sind eine ideale Gelegenheit, sich für zwei bis drei Wochen zu engagieren. Der Internationale Bauorden, der die Camps organisiert, möchte damit gemeinnützige Organisationen unterstützen. Oftmals könnten die Renovierungsarbeiten ohne die Unterstützung des Bauordens nicht realisiert werden. Mit seiner Teilnahme an einem Baucamp leistet man also einen großen Beitrag zu einer Verbesserung der Situation vor Ort. Wirklich toll ist es, dass man am Ende des Camps sieht, was man zusammen mit den anderen Teilnehmern geleistet hat.
Auf den Baucamps lebt und arbeitet man in einer internationalen Gruppe von sechs bis zwölf Freiwilligen. Man verbessert nicht nur sein handwerkliches Geschick, sondern lernt auch mit Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenzuleben. Meistens sind die Freiwilligen, die an Baucamps teilnehmen, zwischen 18 und 25 Jahre alt, es gibt aber auch ältere Teilnehmer. Voraussetzung ist, sich engagieren zu wollen, Lust auf Neues und Bereitschaft auch mal zu improvisieren.
Bei meinem Baucamp war es sehr spannend, das bulgarische Dorfleben kennenzulernen. Bela Rechka liegt inmitten der wunderschönen Berge des Balkangebirges nördlich von Sofia. Die meisten der 60 Einwohner sind Rentner und wohnen schon ihr ganzes Leben dort. Da die bulgarischen Renten sehr niedrig sind, wird fast alles selbst gemacht: Gemüse, Obst und Wein kommt aus dem eigenen Garten und die meisten besitzen Hühner, Ziegen oder Kühe. Die Abgeschiedenheit des Dorfs führt zu einer ruhigen Atmosphäre, die wirklich besonders ist. Vormittags wird gearbeitet, nachmittags sitzen die Einwohner dann auf den Bänken vor ihren Häusern und reden miteinander.
Gartenarbeiten in einem Feriendorf für kinderreiche Familien in Deutschland, das Streichen einer Förderschule in Belgien oder das Renovieren eines Kindergartens in Albanien – es gibt jedes Jahr von Frühling bis Herbst viele Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas. Man bekommt durch ein Baucamp auch die Möglichkeit eine Region kennenzulernen, die man sonst wahrscheinlich nicht besucht hätte.
Unter der Woche arbeitet man in der Regel sieben bis acht Stunden auf der Baustelle und das Wochenende hat man zur freien Verfügung. Man kann also zusammen mit den anderen Freiwilligen die nähere Umgebung besser erkunden.
Baucamps sind richtige Win-Win-Situationen: Die soziale Einrichtung bekommt benötigte Unterstützung bei Renovierungsarbeiten und die Freiwilligen lernen neue, interessante Leute kennen, sammeln neue Eindrücke und Erfahrungen, lernen viel über andere Länder und Kulturen und verbessern ihre handwerklichen Fähigkeiten.
Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des Bauordens: www.bauorden.de