Auslandsstudium in Dänemark
Gute Unis, keine Studiengebühren und die Aussicht auf ein „bezahltes Studium“. Gerade für EU-Bürger ist Dänemark ein attraktiver Studienstandort - noch.
Jeder deutsche Jugendliche, der plant auf englisch zu studieren, denkt wahrscheinlich darüber nach eine ausländische Hochschule zu besuchen. Wer jedoch nicht bereit ist beispielsweise in Großbritannien relativ hohe Studiengebühren zu zahlen, stößt bei seiner Recherche vielleicht auf den Studienstandort Dänemark. EU-Bürger müssen hier nämlich keine Studiengebühren zahlen. Des Weiteren steht ausländischen Studenten unter anderem ein kostenfreier Dänischkurs zu.
Dänemark investiert europaweit am zweitmeisten in Bildung an Hochschulen und Universitäten. In Folge dessen sind die Unigebäude nicht selten hochmoderne, großzügige Bauten. In diesen findet man meist modern eingerichtete und jederzeit zugängliche Lernbereiche, sehr gut ausgestattete Bibliotheken und ein überdurchschnittlich hohes Repertoire an Technik. Überfüllte Seminare sind dank kleiner Lehrgruppen eher die Ausnahme. Studenten und Professoren pflegen außerdem einen sehr lockeren Umgangston.
Auch Sønderborg ist Sitz einer Vorzeigeuniversität Dänemarks: Der „University of Southern Denmark“ (SDU). Auf dem einem der fünf modernen und internationalen Campen der SDU lernen und forschen Studenten aus aller Welt. Alle Bachelor- und Masterstudiengänge werden hier auf englisch angeboten und, wie es für dänische Universitäten typisch ist, wird in kleinen Gruppen unterrichtet. Die SDU kooperiert außerdem mit der „Europa Universität Flensburg“. Im Rahmen einiger Bachelorstudiengänge besuchen Flensburger Studenten daher einige Lehrveranstaltungen in Sønderborg, und umgekehrt.
Jedem Dänen steht ein Studiengeld zu, welches im Vergleich zu Bafög als Geschenk und unabhängig vom Einkommen der Eltern ausgezahlt wird. „Statens Uddannelsesstøtte“ (SU) heißt diese Ausbildungsförderung und, zieht man die Steuern ab, beläuft sie sich monatlich auf ca. 700€. Seit das EU-Gericht urteilte, dass alle EU-Bürger, die in Dänemark Integrationswillen zeigen die gleichen SU-Rechte haben sollten, gibt es eine Sonderregelung für ausländische Studenten. Demnach erhalten auch Studenten aus EU-Ländern, die neben dem Studium wöchentlich 10 bis 12 Stunden arbeiten, SU.
Die Zahl der ausländischen SU-Bezieher ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Aus diesem Grund kündigte die dänische Ausbildungs- und Forschungsministerin Ulla Tørnæs letzte Woche an, die Notbremse ziehen zu wollen. Es sei nie die Absicht Dänemarks gewesen das SU für die Ausbildung ausländischer Studenten zu verwenden. Da die meisten Absolventen ausländischer Studiengänge Dänemark wieder verlassen lohne sich ihre Finanzierung nicht. Die Regierung will deshalb die Zahl der Studenten aus EU-Staaten an den Universitäten begrenzen. Es bleibt abzuwarten wie sich die Lage um ausländische Studenten in Dänemark entwickelt.