Ausflug nach Pärnu
Letzte Woche beim Volunteer-Treffen sind wir auf die Idee gekommen mal nach Pärnu im Winter zu fahren, denn eigentlich ist es ja die Sommer-Hauptstadt Estlands, wo auch immer eine richtige Zeremonie mit Schlüssel-Übergabe sein soll. Ursprünglich haben wir auch vorgehabt dort zu übernachten, da wir aber niemanden bei Hospitality Club beziehungsweise bei CouchSurfing gefunden haben, war halt dann ein Tagesausflug, was aber auch ok war.
Ich bin also Freitagnachmittag mit dem Bus nach Tartu gefahren um anschließend nach Viljandi zu kommen. Dort habe ich mich mit den dortigen Freiwilligen getroffen, also Maria, Marie, Andrea, Simon und es waren auch noch Elina aus Tallinn und Nuno aus Võru dar. Wir sind in erst mal ins Viljandi Café gegangen um was zu Essen und anschließend noch in en Pub und dort waren wir mit drei anderen deutschen Freiwilligen verabredet, die auf einer Farm in der Nähe von Viljandi arbeiten und dort ein FSJ machen. Es war auch wirklich lustig, nur haben später leider so zwei Männer angefangen Musik zu machen, so mit Akkordeon und Gitarre und Keybord, war echt nicht unser Fall und hat etwas an langweilige bayerische Bierzeltmusik erinnert.
Am nächsten Morgen sind wir, Andrea, Maria und ich, nach Pärnu aufgebrochen. Wir wollten ursprünglich mit einem früheren Bus fahren, haben uns aber dann für den späteren entschieden, auch wenn der eine halbe Stunde, also insgesamt zwei Stunden fuhr, um mehr Zeit zu haben. Doch wir haben bei der Rückfahrt am Abend festgestellt, dass der schnellere Bus so 15 Kronen billiger war, warum auch immer, ist schon ein sehr komisches System hier. Denn es kosten auch nicht alle Busse auf einer Linie gleich viel, das hängt immer von der Zeit und dem Busunternehmen ab, echt komisch. Die Tatsache, dass schnellere Verbindungen manchmal billiger sind als langsame ist jedoch gar nicht so schlecht, könnten die bei de Bahn auch mal machen. :-) Wir haben uns en schönen Tag in Pärnu gemacht, mit Pizza essen, Stadt anschauen und waren auch am Meer. Maria konnte es gar nicht glauben, dass Andrea, die übrigens auch aus Bayern, nämlich aus Altötting, kommt, noch nie die Ostsee, die hier Westmeer genannt wird, gesehen haben. Immerhin war ich aber schon mal vorher an der Nordsee. Man muss dazu sagen, dass Maria auch aus Dresden kommt, und da ist es ja an die Ostsee viel kürzer. War schon cool am Meer, so im Herbst, eigentlich mehr Winter ohne irgendwelche Leute. Da gab’s sogar schon Bänke, wo direkt des WIFI-Zeichen drauf steht. Nachmittags haben wir noch eine Galerie in einem Haus entdeckt, was alles total schön war. Da gab’s lauter handgemachte Sachen, Keramik, Stoffe, Kissen... Wir wollten auch in eine Villa, die in Marias Reiseführer empfohlen war und in der man einen Kaffee trinken sollte, doch leider war sie an diesem Tag geschlossen. Sind also weiter durch die Stadt und haben dabei total coole Häuser entdeckt, alle neu gebaut oder renoviert und auch moderne Architektur. Das Café, wo wir letztendlich gelandet sind, war auch ziemlich neu und schon sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Insgesamt gibt es hier in Estland viele gemütliche Cafés, die auch nie so teuer sind und sogar französische, wie man sie in Frankreich manchmal sucht *g*.
In Viljandi zurück, haben wir in der Wohnung von Maria, Andrea und Marie noch zwei Filme geschaut. Es hat aber eigentlich beim zweiten Film niemand mehr geschaut, da wir alle eingeschlafen sind und der erste, da ich ihn überhaupt nicht kannte, ich weiß auch den Namen nicht mehr, war schwer zu verstehen.
Sonntags haben wir erst mal lange ausgeschlafen, ehe ich nachmittags zurück ins Dorf gefahren bin.
Montags früh, als ich aufgewacht bin, war auch alles wieder weiß, nachdem der Schnee vorher ziemlich weg geschmolzen war und es hat noch jeden Tag mehr geschneit, so dass jetzt vielleicht so sieben, acht Zentimeter liegen, aber nur so Pulverschnee, der sich nicht zum Schneemann bauen (auch nicht für Schneeballschlachten) eignet. :-(
Übrigens bin ich jetzt wieder mit dem Handy zu erreichen, da ich mir die neue Karte im Büro abgeholt habe und Tiina mir netter Weise ihr altes Handy gegeben hat. Jetzt muss ich auch mal anfangen den Adventskalender für mein Haus zu machen, dachte nämlich, dass es bestimmt ganz nett ist, auch wenn Marek das wahrscheinlich eher kindisch findet und einen Adventskranz wollt ich vielleicht auch noch machen, denn in zwei Wochen ist ja schon der erste Advent. Das war’s jetzt, wie schnell doch so eine Seite voll geschrieben ist.