Auf den Spuren der UNESCO

Eigentlich wollte ich das gesamte Wochenende über auswärts sein, doch das klappte leider nicht. So musste ich umplanen, ein wenig improvisieren. Schließlich besuchte ich Avila, eine der neun Provinzhauptstädte von Castilla y Leon, auf dem Wege nach Madrid gelegen.

Vom Zug aus habe ich dieses Städtchen schon oft gesehen, habe mir aber nie die Zeit genommen, es zu besichtigen, obwohl es zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Altstadt liegt auf einem Hügel, von einer dicken Stadtmauer umgeben, die gleichzeitig das Wahrzeichen von Avila ist. Auf dieser kann man sich durch einen Spaziergang einen schönen Überblick verschaffen.

In den engen, alten Gassen tummeln sich viele Leute, trotzdem empfinde ich es noch als gemütlich. Der Nebel vom Morgen hat sich verzogen, die Sonne strahlt vom Himmel herab. Ich frühstücke in einem Café, anschließend bummele ich noch ein wenig durch die Stadt. Mittags mache ich mich dann wieder auf den Rückweg, beeindruckt von Lage und Mauern.

Nächster, allerdings sehr kurzer Halt ist in Medina del Campo, einer Kleinstadt mit einer Festung, an der ich auch schon oft vorbei gefahren bin. Ich erklimme die Festung. Aus der Nähe wirkt sie noch mächtiger als aus der Ferne! Ich spaziere noch zum “Plaza Mayor”, der schön in der Sonne liegt und eine sagenhafte Ruhe ausstrahlt.

Nach nur einer Stunde nehme ich den nächsten Zug, Richtung Valladolid. Das ist die, von Palencia aus gesehen, nächste Großstadt, mit großen Einkaufszentren und allem, was man sonst so gebrauchen könnte. Ich hege aber andere Absichten, ein Freund studiert seit wenigen Monaten dort und ist kaum noch in Palencia, ihn will ich besuchen.

Wir schlendern ein wenig durch die Straßen, plaudern viel und aufgeregt, wir haben uns länger nicht gesehen. Dann betrete ich das erste Mal seine kleine Wohnung. Leider hat er nicht viel Zeit, da er noch lernen muss und seine Mutter noch hereinschneit. Am Abend erreiche ich wieder Palencia, glücklich, dass ich doch einiges gesehen habe.

Doch hat sich wohl bei mir eine Grippe eingeschlichen, ich falle schließlich arg zeitig ins Bett und verschlafe den nächsten Tag ordentlich. Naja, das muss auch mal sein!