Arbeit mit Kindern: Tipps
Jede Arbeit, auch ein Freiwilligendienst erfordert besondere Fähigkeiten: Hier habe ich ein paar Tipps für Freiwillige die mit Kindern arbeiten gesammelt.
Es gibt viele unterschiedliche Projekte, bei denen man seinen Freiwilligendienst machen kann. Von diesen vielen Projekten kann man einen Bereich aussuchen: Zum Beispiel Arbeit mit Kindern. Meistens bedeutet das Betreuung, Freizeit organisieren, Spiele anleiten und andere Aktivitäten. Auf den ersten Blick bringt diese Arbeit nur Spaß und Freude, aber manchmal kommt Chaos und Unordnung dazu. Hier sind eine Dinge, die dabei helfen können, die Arbeit für die Kinder und die Freiwilligen angenehmer zu gestalten!
Regeln
Egal ob man mit vielen oder wenigen Kindern arbeitet, braucht man immer Regeln. Was für Regeln, das hängt natürlich davon ab, wie alt zum Beispiel die Kinder sind. Sie müssen den Kindern Disziplin beibringen, Grenzen aufzeigen, Ordnung und Sicherheit bieten. Es ist wichtig, dass Kinder verstehen, dass Regeln nicht nur für Ordnung sorgen, sondern auch für Sicherheit. Vielleicht kann man auch zusammen mit den Kindern eine Liste von Regeln schreiben und zusammen entscheiden, welche Regeln sie brauchen. Die Regeln müssen so geschrieben sein, dass jedes Kind sie lesen kann und deutlich zu verstehen ist, was es machen darf und was es nicht machen darf.
Autorität
Ohne Autorität und Regeln sollte man nicht arbeiten, weil die Kinder nur auf Personen hören, vor denen sie Respekt haben. Das braucht etwas Zeit, weil das nicht die Arbeit eines Tages ist, sondern ein Prozess. Autorität entsteht aus täglicher Kommunikation mit den Kindern und aus Reaktionen zum Benehmen der Kinder in verschiedenen Situationen.
Strafe und Belohnung
Diese müssen nicht besonders groß sein, aber auf jeden Fall müssen sie wirkungsvoll sein. Sie müssen die Kindern motivieren und natürlich gleichberechtigt sein. Die Kinder müssen sehr deutlich verstehen, was und wofür sie eine Belohnung bekommen. Ich finde, dass sie zusammen in der Liste mit den Regeln stehen sollten, damit man sieht, wie beides zusammenhängt. Und wenn diese Regeln, Strafen und Belohnungen aufgeschrieben sind, dann darf es keine Ausnahmen geben und sie müssen immer und für alle Kinder gelten. Denn wenn sie nur ab und zu oder nur in manchen Situationen gelten und in anderen nicht, dann verstehen die Kinder auch nicht, wann die Regeln gelten.
Kreativität und Liebe zu den Kindern
Natürlich müssen Kinder Disziplin erlernen und sich an Regeln halten und Respekt haben. Aber die Person, welche mit Kindern arbeitet, muss auch seine Funktion gut erfüllen und diese Arbeit sollte auch Spaß machen. Sie muss Kinder mögen, für die Kinder Verständnis haben, an den Spielen teilnehmen und selbst ein gutes Beispiel sein. Spannende Spiele, interessante Geschichten, für alles Neue offen sein, eine persönliche Beziehung zu den Kindern, Kenntnisse und Verwendungen unterschiedlich Methoden - das braucht jeder, der etwas mit Kindern zu tun hat.
Das Verständnis für die Arbeit mit Kindern sammelt man durch Erfahrungen. Deswegen habe ich ein Interview mit einer erfahrenen Lehrerin gemacht.
Elvira: Inwieweit hat sich die Arbeit mit Kindern über die Jahre verändert?
Karoline (Lehrerin): Früher waren die Eltern viel mehr für Erziehung zuständig. Heute ist Erziehung ausgelagert in Schule oder Kindergarten. Die kleinen Kinder werden ganz früh in den Kindergarten abgegeben, sie sind zum Teil von 7 bis 17 Uhr dort. Deswegen sind es weniger die Eltern, die die Kindern erziehen, sondern die Erzieher und auch von den Lehrern werden mehr Erziehungsaufgaben verlangt.
In die Schule gibt es mehr viel Disziplinprobleme und im Elternhaus wird dann nicht danach geschaut, weil sie keine Zeit dafür haben, die Eltern beide arbeiten und morgens vor den Kindern gehen und abends nach ihnen heimkommen. Bei allem spielt oft ein schlechtes Gewissen der Eltern mit, dann wird ein Handy oder eine Playstation geschenkt, um so ihre Liebe zu zeigen.
E: Und frühe gab es weniger so elektronischen Medien, wie z.B. Handys, Laptops. Wie beeinflussen diese die Kinder bei der Erziehung?
K: Wenn man kein Handy hat, ist man out. Die Kinder haben den Eindruck, das haben zu müssen und die Eltern glauben, dass sie diese Dinge kaufen müssen. Und dann entsteht ganz oft eine Abhängigkeit: Die Kinder können fast nicht mehr ohne Handy sein und verbringen sehr viel Zeit damit, um immer mitzukriegen, was los ist. Zeit ohne das Handy zu verbringen, ist dann eine große Herausforderung.
E: Und wie kann Schule damit umgehen?
K: Ich denke ganz wichtig ist der Kontakt mit der Eltern, mit ihnen zu reden. Das ist manchmal wirklich mühsam, weil einige Eltern gar nicht zum Beispiel zum Elternsprechtag kommen. Gleichzeitig stellen sie ganz hohe Ansprüche, also erwarten ganz viel von der Schule und von den Lehrern. Ich arbeite anders als einige meiner Kollegen: Ich versuche Schülern zu vermitteln, dass sie was wert sind. Egal, ob sie gut oder schlecht in die Schule sind. Das Wichtigste ist: Sie sind wertvolle Menschen. Das versuche ich meinen Schülern zu vermitteln.