Arbeit in der SFO –bei Förde-Schule in Gråsten
Ab Januar arbeite ich jede Woche zweimal in der deutschen Schule in Alnor. Ich unterstütze die Arbeit von SFO – die Verkürzung steht für Schulfreizeitsordnung. Da meine Mutter in Ungarn auch in einer ähnlichen Einrichtung wie SFO arbeitet und ich selbst als Kind die besucht habe, hatte ich eine Vorstellung darüber, wie alles da aussehen wird. Hier gibt es auch Unterschiede zwischen Ungarn und Dänemark – Deutschland.
Die Schule selbst hat eine super Lage. Die befindet sich an dem Meer, hat einen sehr großen Spielplatz und einen Wald. Das Gebäude ist riesengroß. Oben ist die Schule und unten ist die SFO. Alle Kinder müssen sich nach der Schule in der SFO anmelden und dann geht es los. Die dürfen alles spielen. Die haben einen Bastelraum, einen Fensterraum, eine Kaminhalle, wo sie gemeinsame Feste halten, eine eigene Turnhalle, Tischtennis und natürlich sehr sehr viele Spiele. Die Erzieher planen Aktivitäten mit den Kindern wie zum Beispiel Basteln, Tanzen, draußen am Meer entlang spazierengehen und die Natur und die verschiedenen Jahreszeiten entdecken usw. Die Kinder müssen nur den Erziehern Bescheid sagen und in manchen Fällen (beim Tischtennis, Turnhalle) um Erlaubnis bitten und auf einem Magnettafel mit eigenem Magnet, worauf ihre eigene Fotos sind, vermerken, wo sie eben spielen.
Es gibt nur ein einziges gemeinsames Programm um halb 2. Die Kinder essen dann und inzwischen müssen sie stillbleiben, da sie jedes Mal ein anderes deutsches Märchen hören. Danach erklären die Erzieher welche Aktivitäten die Kinder nachmittags wählen können.
Was ich hier als Unterschied bemerkt habe, dass bei uns in Ungarn die Kinder nicht so frei sind. Die machen die Hausaufgaben nachmittags, weil sie oft bis halb 2 Schule haben. Hier haben die Kinder eine Person, die bei den Hausaufgaben hilft und die Kinder können schon spätestens um 1 spielen.
Der nächste Unterschied ist, dass es hier in der SFO immer ein Konfliktmanager da ist. Die kümmert sich um das Streiten von Kindern. Die nimmt die streitenden Kinder in ein Zimmer mit und versucht Lösung mit denen zusammenzufinden. Die Kinder brauchen aber diese Besprechung nicht so oft, da die oft lang dauert und dann geht die Zeit von ihrer Spielzeit weg. In Ungarn gibt es sowas nicht. Die Kinder sitzen in den Klassenräumen und nachdem sie die Hausaufgaben gemacht haben, dürfen sie spielen, aber in jedem Klassenraum gibt es nur eine/-en Pädagogin/-e. In der SFO können sogar 60 Kinder gleichzeitig sein, aber das Personal ist fix. Immer 4 Erwachsenen, plus die Freiwilligen und evt. Praktikanten.
Kurz zusammenfassend könnte ich sagen, dass die Kinder hier mehr Freiheit und Raum haben als in Ungarn. Ich habe das Gefühl dass die Pädagogen in Ungarn aber strenger sind als die hier. Alles hat seine Vor- und Nachteile und so dass man ein gutes Bildungswesen aufbauen kann, sollte man die Situation in anderen Ländern sehen, Vergleich machen und was möglich ist, mit in das Schulsystem reinnehmen. Ich liebe Ungarn, aber ich muss leider sagen, dass das Schulsystem zu Hause mehr Unterstützung und Entwicklung braucht.