Ankunft...
Alles was schief gehen kann, geht auch schief - wie ich trotz kleiner Katastrophen gut in Chisinau angekommen bin.
Es war ein warmen Septembermorgen als ich mich mit meiner Mutter auf den Weg zum Flughafen gemacht habe, um mein Abenteuer in Chisinau zu beginnen. Ich war aufgeregt und müde. Mit dem Packen hatte ich (wie immer) viel zu spät angefangen, so dass es eine kurze Nacht war. Am Flughafen war dann erst einmal eine riesen Schlange vorm Check-In-Schalter, so dass wir etwa eine halbe Stunde anstehen mussten. Da es deutlich günstiger war, hatte ich mein Rückflug Ticket für Weihnachten direkt schon mitgebucht. Als ich meinen Koffer aufgeben wollte, fragte mich die Dame am Schalter nach meiner Visumsnummer. Advit (die Organisation, die sich in Moldawien um alles organisatorische kümmert) hatte mir gesagt, dass ich erst einmal ohne Visum einreisen sollte und meine Aufenthaltsgenehmigung erst in Moldawien beantragen sollte. Also hatte ich keine Visumsnummer, die ich hätte angeben können. Nach einiger Diskussion war die Vermutung, dass das System ein Visum verlangte, weil mein Rückflug in mehr als 90 Tagen war. An dem Punkt hatte ich mich bereits mehr oder weniger damit angefreundet, dass ich nicht würde fliegen können. Allerdings half uns die Dame den Rückflug umzubuchen und nach nachdem wir eine kurze Zeit gewartet hatten, konnte ich endlich, eine Stunde nach der Ankunft am Flughafen, eingecheckt werden. Nachdem ich mich von meiner Mutter verabschiedet hatte und am Gate angekommen war, traf ich direkt ein nettes Pärchen, dass mich fragte, ob sich meine Probleme beim einchecken geklärt haben. Anscheinend hatte das halbe Flugzeug die Diskussion mitbekommen.
So langsam fing ich an mich von der Aufregung zu beruhigen. Dann merkte ich aber, dass mein Handy weg war. Ich packte meine ganze Tasche aus, aber es war nirgendwo zu finden. Ich vermutete, dass ich es im ganzen Stress beim Check-In verloren hatte. Ich fragte bei den Mitarbeitern nach, doch am Schalter hatte ich es auch nicht vergessen. Na ja, jetzt konnte ich auch nichts mehr machen. Also stieg ich ins Flugzeug. Nachdem ich in Wien durch den ganzen Flughafen gerannt war, weil mein Flugzeug Verspätung hatte und das Boarding am anderen Ende des Flughafens war (zum Glück ist er nicht so groß), um dann eine Stunde im Flugzeug zu warten, bevor wir abheben konnte, kam ich endlich mit etwa einer Stunde Verspätung an.
Am Flughafen wurde ich dann von Dennis, einem netten Moldawier, abgeholt, der mich zu meiner neuen Wohnung gebracht hat. Im Bus bekam er eine Nachricht von meiner Mutter, dass sie beim Check-In mein Handy eingepackt hatte. Etwas entspannter und immer noch übermüdet kamen ich in der Wohnung an und lernte meinen neuen kurzfristigen Mitbewohner kennen. Er war nur noch für ein paar Tage in Moldawien und wohnte eigentlich so lange bei Freunden. Er zeigte mir die Wohnung und ging mit mir zum Supermarkt. Aber vorher mussten ich noch Geld abheben. Und da alles was schief gehen kann auch schief geht, verweigerte meine Bank die Transaktion (am nächsten Tag merkte ich zum Glück, dass ich einfach vergessen hatte, dass meine Bank eine Mindestabhebesumme hat). Glücklicherweise lieh mir mein noch-Mitbewohner Geld und so musste ich nicht noch extra Geld umtauschen gehen.
Im Supermarkt kaufte ich dann Nudeln, eine Fertigsoße und 6 Liter Wasser, da man hier nicht aus der Leitung trinken sollte. Obwohl viele Produkte günstiger sind als in Deutschland, hat es mich überrascht, dass gerade die vielen importierten Produkte ähnlich teuer oder sogar teurer sind. Und das obwohl die Gehälter hier viel niedriger sind. Dann habe ich noch den wertvollen Tipp bekommen, bei Milchprodukten immer auf das MHD zu schauen.
Am Abend hatte ich dann die Wohnung für mich, da meine andere Mitbewohnerin noch im Urlaub war. Die letzte Herausforderung des Tages war dann mir ohne Handy ein Wecker zu stellen. Doch mit dem Wecker auf dem Laptop (und mehreren Test, ob er im auch wirklich klingelt, wenn er im Ruhezustand ist) konnte ich dann beruhigt in meinem neuen zu Hause, voller Vorfreude auf ein spannendes Jahr, einschlafen.