Anglizismen im Deutschen
Im folgenden erhält man einen Überblick über die sprachliche Situation in Deutschland, die sich unter dem Einfluss der Anglizismen entwickelt hat: was passiert heute mit der deutschen Sprache und wie verändert sich ihr lexikalischer Hintergrund
Auf die Veränderungen, die in der Gesellschaft vorkommen, reagiert das Vokabular der Sprache ganz gewiß. Das ist eine Tatsache. Neue Phänomene entstehen und verschwinden, etwas wird modisch und etwas anderes veraltet. Alles wird in der Wörterbuchzusammensetzung der Sprache fixiert.
Das Thema “Anglizismen” wird schon seit einigen Jahrzehnten in akademischen und öffentlichen Kreisen diskutiert. Bekannterweise ist die fremdsprachige Entlehnung der wichtigste Faktor für eine Sprachentwicklung. Einige Arbeiten zum Thema Anglizismen in der deutschen Sprache (z.B. Yang 1990) zitieren den berühmten Satz Goethes: „Die Gewalt einer Sprache ist nicht, daß sie das Fremde abweist, sondern daß sie es verschlingt”. Ein Lehnwort erhöht den lexikalischen Reichtum der Sprache, dient als Quelle neuer Wurzeln, wortbildender Elemente und genauer Begriffe und ist eine Folge von Veränderungen im menschlichen Leben. Der Sprachwandel ist nichts anders als das Ergebnis unserer Kommunikation.
Fremdwörter sind für viele Lernende, aber auch für viele, die Deutsch als ihre Muttersprache betrachten, echte “Fallen”: es ist nicht klar, wie man sie ausspricht, es ist noch unverständlicher, wie man sie ändert und mit den deutschen Wörtern übereinstimmt.
So werden viele Anglizismen im deutschen nach den Regeln der englischen Phonetik ausgesprochen, aus diesem Grund verliert die deutsche Sprache ihren charakteristischen Klang. Zum Beispiel klingt das Wort “Update” heute auf Englisch “['apdeit]” statt des deutschen Wortes “[`ubda:te]”.
Aus diesem Grund ist es für deutschsprachige und lernende Ausländer sehr schwierig, in jeder konkreten Situation die richtige Version der Aussprache der Töne zu finden. Aber ist es wirklich so, wie man den Buchstaben “u” ausspricht – wie “[u:]”? Oder wie “[a:]”? Oder vielleicht wie “[ə:]”?
Man kann die Angst, die deutsche Phonetiker haben, vor den so genannten Denglizismen verstehen. Einige dieser denglischen Wörter, werden mittlerweile so geschrieben, wie ausgesprochen, allerdings sind die Optionen (“Softwehr”, “Compjuter”, “Spotleit”, “CD-Plejer”, “Mauntenbeiks” oder “Seiens-Fikschn-Roman”) absolut inakzeptabel.
Die Alltagssprache versucht, Fremdwörter den deutschen Aussprachegesetzen anzupassen. So werden zum Beispiel ungewöhnlich für die deutsche Sprache Laute oder Lautverbindungen in Fremdwörtern oft durch klangähnliche deutsche ersetzt (das Wort “Poster”, zum Beispiel, ausgesprochen mit langem oder kurzem “o” neben der englischen Aussprache “[pouster]”).
Nicht nur die Aussprache und Schreibweise der fremdsprachigen Entlehnung, sondern auch die korrekte Verwendung in Bezug auf die Grammatik kann zu ihrer fortschreitenden Assimilation in der deutschen Sprache beitragen. So geschieht grammatische Assimilation der Verben, wenn man die Infinitiv-Endung der Verben “-(e)n” (“fixen”, “juxen”, “palaver”, “pedalen”, “picknicken”) gebildet werden .
So kann man feststellen, dass Fremdwörter in der deutschen Sprache hinsichtlich ihrer Verwendung sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Sprache immer noch rätselhaft und unberechenbar sind. Einige von ihnen ändern sich allmählich und versuchen, den deutschen Regeln zu entsprechen. Aber andere bleiben unverändert dabei: sie klingen und schreiben sich ungewöhnlich, bereiten Schwierigkeiten bei der Deklination und Konjugation, Plural Bildung und Verwendung mit Präpositionen.
Quelle:
- http://hauptplatz.unipohl.de/Deutschprobleme.htm
- https://www.facebook.com/Duden/posts/2440254692737534
- https://static.onleihe.de/content/readbox_add/20171130/9783411911301/v9783411911301.pdf