Alltag, Arbeit und ...andere Dinge

Alltag, Arbeit und ...andere Dinge

Kennt ihr das, wenn man nach einem Wort sucht, und es im Gehirn nicht auffindbar ist? Genauso ergeht es mir mit der Überschrift, deswegen ist sie heute ein bisschen langweilig ;)

Wenn eine Woche am Montag schon mit einem schmatzenden Kuss auf die Backe beginnt, kann sie doch nur gut werden, oder? Der kleine Carlos hat das Downsyndrom und zur Begrüßung gibt es immer erst mal einen Kuss ;) Körperkontakt ist für ihn sehr wichtig, um verstanden zu werden. Er ist in die Klasse integriert, wie jedes andere Kind und hat seinen Spaß an der Schule. Das einzigste Problem ist, dass die Lehrer nicht daran glauben, dass er auch etwas lernen kann. Dies führt dazu, dass er im Unterricht immer mit einem Malbuch dran sitzt. Ich glaube zwar nicht, dass das die optimale Förderung eines solchen Kindes ist, aber so ist eben das spanische Schulsystem. Doch die Hauptsache ist, dass sich Carlos in der Klasse wohl fühlt ;)

Nicht nur über das spanische Schulsystem habe ich mich diese Woche gewundert, sondern auch über das tschechische. In der tschechischen Republik geht man doch wirklich bis zum 14. oder 15. Lebensjahr in die Grundschule! Danach kommen noch 4 Jahre Highschool (Abitur). Sehr wunderlich.

Ich liebe den Kindergarten. Es ist der Ort, an dem ich 2 Stunden die Woche meiner Kreativität und meinen spanisch Künsten freien Lauf lassen kann. Es macht wirklich Spaß den kleinen Rackern beizubringen, wie man ein Dreieck malt, und wie man drei Punkte mit einem Kreis ummalt. Auch das nötige Vokabular hierzu besitze ich schon: „ Ninos!! Silencio!! Amigos!! Sitamos y pintamos con colores!“ . Hahaha ;) Ich finde es toll, dass die spanischen Kinder grundsätzlich mit Amigos angeredet werden. Dann fühlt man sich ganz heimisch ;) Mit einem Kind, ich glaube er hieß Raphael, besitze ich eine Grins-Beziehung. Er grinst mich immer an, dann grinse ich zurück. Worte hierfür benötigt man nicht. Das ist einfach gegenseitige Sympathie ;)

Als Honza und ich auf dem Weg zu einem Kaffee waren, um Flyer von ACD (unserem Verein) dazulassen, trafen wir dort Miguel, den Schuldirektor, und ein paar Lehrer. Wir wurden natürlich gleich auf ein Getränk und auf Tapas eingeladen. Nein sagen, sollte man jedoch nie. Die Spanier denken dass, dass man sie nicht mag. Darum haben wir uns darüber gefreut, dass wir uns schon keine Gedanken mehr über das Mittagessen machen mussten.Das ist auf die Dauer wirklich anstrengend. Es ist doch wirklich ein dummes, unnötiges, menschliches Bedürfnis sich ernähren zu müssen. Die spanische Gastfreundschaft fasziniert mich immer noch. Wir bekamen am selben Tag auch noch eine selbstgekochte Suppe von Marianna geschenkt. Die war wirklich sehr gut, eine Mischung aus Linsen mit Spätzle und Saure Bohnen, nur eben ohne Spätzle ;)

Am Donnerstag hatte ich meinen ersten Deutschunterricht. Das war wirklich sehr witzig, da es für die Spanier unmöglich ist, nur schon das deutsche Alphabet auszusprechen, von den Zahlen ganz zu schweigen. Für mich war das wirklich sehr lustig. Der Unterricht macht wirklich sehr viel Spaß. Das einzigste Problem ist, man freut sich wenn er vorüber ist, und stellt dann fest, oh nein, jetzt muss ich ja die nächste Stunde vorbereiten. ;)

Am Samstag war Childrensday. Wir haben hierfür auf dem großem Platz Workshops angeboten und Facepainting. Die Kinder waren alle begeistert. Das machte wirklich Spaß. Das Problem waren nur die abgrundtief bösen, spanischen Mosktitos. Meine Füße sind total angeschwollen, wegen diesen Mistviechern.

Heute war ich in der Kirche. Ich bin total begeistert von ihr. Die gelbe Wandfarbe sorgt dafür, dass man sich gleich sehr Willkommen fühlt, uns die Mosaiks an den Wänden sind einfach wunderbar. Auch der Gottesdienst war richtig toll. Es war eine Art von Kindergottesdienst, darum war die halbe Grundschule vertreten. Und alle Kinder meinten sie müssten mich Grüßen, da ich ja die Lehrerin bin ;) Es gab auch einen Chor. Die Liturgie ist dieselbe wie in Deutschland. Die Predigt war jedoch wirklich gut, da es ein Kindergottesdienst war, wurde in der Predigt alles ganz genau erklärt: Warum geht man in die Kirche? Warum feiert man Gottesdienst? Warum glauben wir an Gott? Warum musste Jesus sterben? Ich habe doch wirklich jedes Wort verstanden. Man könnte sagen, meine spanisch Kenntnisse haben das Niveau von einem kleinem Kind ;) Ich freue mich schon auf den Gottesdienst nächste Woche ;)

Diese Woche habe ich das Projekt: „ Mehr Personalität und Heimat in meinem Zimmer“ gestartet. Das Ergebnis seht ihr auf den Bildern;)

Das wars für diese Woche, ich hoffe nächstes Mal habe ich ne bessere Überschrift ;)