Abschiede und Anfänge
Meine ersten Tage
Heute ist es schon zwei Tage her, dass ich tränenreich Abschied genommen hab von allen, die mir lieb und wichtig sind. Der Flug mit der Dash 8 Q-400 war laut und voller Turbulenzen. Also schon einmal ein super Start.
In Riga angekommen musste ich erst einmal eine dreiviertel Stunde auf mein Abholkommando warten, weil die im Stau standen. Das Abholkommando bestand aus Huko, einem der Leiter, und vier Damen, drei davon hauptamtliche Arbeiter in Maarja Küla und die vierte eine Praktikantin aus Frankreich, Eva. Wir hatten alle Hunger, wehalb wir in einer Shopping Mall in Riga etwas gegessen haben und dann noch im Rimi ein paar Sachen für die Fahrt gekauft haben. Auf der Fahrt nach Maarja Küla hab ich mich erst ein bisschen mit den Anderen unterhalten, aber irgendwann bin ich dann eingeschlafen, der Tag war ja schon lang. Als wir dann nachts um 2 Uhr angekommen waren, hat mir Eva noch mein Zimmer gezeigt, welches ich mit Erik, einem anderen deutschen Freiwilligen, teile. Der war sogar noch wach geblieben, aber wir haben nicht mehr viel miteinander geredet, weil wir beide müde waren. Ich hab noch Zähne geputzt und dann bin ich schnell ins Bett.
Am nächsten Tag durfte ich ausschlafen, was ich auch bis 10 Uhr getan habe. Danach hab ich meinen Koffer ausgepackt und bin das Duschabenteuer angegangen. Die Dusche ist nicht sehr einfach zu verstehen beim ersten Mal. Zum einen sind warm und kalt vertauscht, zum anderen kommt man mit drücken und drehen an den Knöpfen nicht sehr weit. Aber irgendwann hab ich es dann auch geschafft.
Danach war ich echt hungrig und hab mich ein bisschen umgeguckt.Hier gibt es fünf verschiedene Häuser, auf die die Bewohner aufgeteilt sind. In den ersten fünf Wochen ist man jede Woche in einem anderen Haus, aber hat trotzdem ein hosting house, das für einen verantwortlich ist und Ansprechpartner.Für mich ist das saaksa maja, übersetzt das deutsche Haus.Und in dem war ich auch erst einmal und hab dort beim Essen kochen geholfen und danach auch mitgegessen. Die Kommunikation war schwierig, weil ich noch kein Estnisch kann, aber mit Händen und Füßen hat es doch geklappt. Und die Leiterin des Hauses spricht auch deutsch, das war natürlich hilfreich.
Nach dem Essen hatte ich Pause und hab ein bisschen mit zwei meiner Mitfreiwilligen, mit Natia aus Georgien und Silas aus Deutschland, gequatscht. Die mussten danach zu einem Singen der Bewohner, da hab ich sie begleitet. Es war schön zu sehen, wie viel Spaß die Bewohner hatten und wie viel Spaß sie auch miteinander hatten. Als das Singen vorbei war, bin ich ein bisschen mit meiner Kamera herumgezogen und hab ein paar Fotos gemacht. Die Gegend ist unglaublich schön und so grün.
Um 18:30 Uhr gab es dann wieder Abendessen, danach hatten wir Freizeit. Ich hab mit Natia gequatscht und bin mit ihr an den See. Als es dann dunkel wurde, konnten wir wunderschön Sterne gucken. Aber irgendwann wurde es doch zu kalt und wir sind zurück. Silas, Natia und ich haben ein bisschen Musik gehört und gequatscht, aber irgendwann war ich dann doch zu müde und bin ins Bett gefallen.
Alles in allem war dieser erste Tag schön, auch wenn ich viel zurückgedacht habe und doch irgendwie traurig war. Aber aller Anfang ist schwer und natürlich ist es noch schwieriger, weil die anderen Freiwilligen sich alle schon kennen, jedoch sind sie nett und aufgeschlossen, deshalb mach ich mir keine Sorgen, dass dieses Jahr doch schön wird.
Heute Morgen war ich schon im Wald joggen und hab zusammen mit Silas und Natia gefrühstückt. Gleich wollen wir noch in die nächste Stadt fahren und uns ein paar Sachen zu essen kaufen und uns ein wenig umschauen. Mal sehen, was der Tag noch so bringt.