2 Tage und 30 Freiwillige
Résumé eines internationalen Wochenendes.
Am Freitagabend ging es los. Ab in den Zug nach Budapest, dort durch die mit der Metro halbe Innenstadt um danach noch in den Bus umzusteigen. Das Ziel: Várpalota. Der Grund: Big Volunteer Meeting. Dieses wurde organisiert von den zwei spanischen und zwei deutschen Freiwilligen, die ihren Freiwilligendienst in Várpalota machen. Insgesamt 30 Freiwillige aus allen möglichen Ländern kamen. Mit Bulgarien, Serbien, Estland, Spanien, natürlich Deutschland und einigen anderen waren wir eine schön gemixte internationale Gruppe. Fünf Stunden später sind wir dann endlich aus dem Bus ausgestiegen und haben uns auf den Weg zum Haus der Freiwilligen in Várpalota gemacht.
Nicht nur wir (mit mir kam noch eine weitere Freiwillige aus Debrecen) hatten die Idee, schon den Abend zuvor anzureisen. Zu acht verbrachten wir dann schon einen netten Vorabend mit vielen Schön-Dich-Wiederzusehen-Umarmungen - und auch einigen Schön-Dich-Kennenzulernen -, ein bisschen Wein und netten Gesprächen. Nach einer Nacht im Matrazenlager gings am Samstagmorgen dann nach einem entspannten Frühstück ins Jugendzentrum, der Ort des Events. Um zehn Uhr sollte das Programm starten, da aber doch viele Freiwillige eine weitere Anfahrt hatten (auch wenn fünf Stunden schwer zu toppen war) kam das Ganze nur langsam in Schwung. Dadurch hatten wir, die schon da waren, immerhin Zeit, uns kennen zu lernen, ein bisschen zu quatschen und das Programm schon mal in Augenschein zu nehmen.
Der Hauptgedanke des Programms war das Ausarbeiten eines Buches/Guides für die nächsten Generationen Freiwilliger in Ungarn. Die Inhalte des Buches sollten und wurden während der zwei Tage von uns Freiwilligen ausarbeitet, darunter u.a Tipps zu verschiedenen Städten in Ungarn, Reisemöglichkeiten, kulturelle Ereignisse und natürlich zum Essen. Die Várpaloter werden das alles abtippen, der Guide soll dann online veröffentlicht werden. Wann und wo ist jedoch noch offen.
Das Mittagessen am Samstag bestand dann aus mitgebrachten Spezialitäten unseren Heimatregionen. Demzufolge bestand das Buffet aus recht vielen Süßspeisen und Kuchen, weil man des Transports wegen doch recht eingeschränkt war. Doch von Apfelkuchen, Bienenstich und Linzertorte ging es dann über indonesische Grütze zu französischem Ratatouille, spanischer Polenta und einer Art Knoblauchbrotchips aus Estland. Zu Trinken gab es Sangria und natürlich servierten die ungarischen Gastgeber jedem ein Gläschen Palinka.
Gegen Abend wurde dann natürlich der absolute Evergreen solcher Events gespielt – Stadtrallye. Wir wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und nach Superhelden benannt. Ganz im Sinne des Superheldens gekleidet gings dann auf in die doch recht beschauliche Stadt. Várpalota liegt zwischen dem Nordufer des Balatons und Budapest und hat rund 20.000 Einwohner. Die Aufgaben bestanden aus dem Finden einer Katzenkopfstatue, einbeinig rückwärts um Museen hüpfen und durch Aufsagen des Zungenbrechers „Fekete bika kopog a patika köveken“ uns ein Brot in der Bäckerei erobern. Danach ging es mit der Hälfte des Abendessens wieder zurück ins Jugendzentrum. Es wurde gegrillt, getrunken und einfach genossen, so viele verschiedene Leute und Kulturen um sich zu haben.
Am nächsten Morgen war die Motivation, noch weitere Aufgaben zu meistern bei den meisten müdigkeitsbedingt doch ziemlich weit unten. Nach einem Frühstück wurde dann noch ein kleines Spiel zum weiteren Kennenlernen gespielt und Briefe an sich selbst geschrieben. Zu Mittag (das leider erst um 16 Uhr stattfand) gab es – na klar – Gulaschsuppe. Leider verließ Gruppe Debrecen das Städtchen schon ein bisschen früher, der Heimweg war leider nicht kürzer geworden. Der Abschied war schwer, doch man versprach sich natürlich viele Besuche. Ob die stattfinden werden oder nicht bleibt offen. Mitgenommen hat man jedoch viele neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften, einen Eimer voller schöner Momente und die Erinnerung an ein einmaliges Wochenende.