18. November - Lettland ist Unabhängig
Line ist am Feiern. Nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch die lettische Unabhängigkeit. Dazu ist sie mit ihrer Mitbewohnerin nach Riga gefahren.
Gestern war Lettlands Unabhängigkeitstag. Ein kleines Land, das so oft besetzt und fremdbeherrscht war, hat da einiges zu Feiern und ich bin mit meiner Mitbewohnerin und anderen Freiwilligen nach Riga gefahren um mir alles anzuschauen. Die Militärparade hatte ich leider schon verpasst, als wir um fünf in der Hauptstadt angekommen sind. Sie war allerdings wohl auch eher witzig als beeindruckend. Für mich als Deutsche war es dagegen sehr seltsam zu sehen, das wirklich an jedem Haus eine lettische Fahne hing. Auch wenn ich weiß, dass es hier an gewissen Feiertagen gesetzlich vorgeschrieben ist sie rauszuhängen, war der Anblick komisch. Bei Zuwiderhandlung gibt es übrigens ein Busgeld, also kann ich froh sein, dass an unserem Haus auch eine hing.
In Riga war alles in den Nationalfarben dekoriert und vor vielen wichtigen Gebäuden standen Kerzen und Feuerschalen. Da es schon dunkel war als wir ankamen, wirkte das alles herrlich schön.
Nachdem wir uns die Stadt angesehen und noch ein paar andere Volunteers gefunden haben, haben wir uns in einen Fackelzug eingereiht, der zurück zum Monument of Freedom ging, wo dann Chöre lettische Volkslieder gesunden haben. Die Stimmung war überwältigend...bis dann der ungeliebte Präsident auf die Bühne kam.
Da haben wir uns dann auch lieber in den Strom Richtung Daugava Ufer aufgemacht, um uns das Feuerwerk anzuschauen. Das war leider etwas enttäuschen, nur drei Minuten lang und außer ein paar schönen Flittersachen auch nicht sehr beeindruckend. Damit waren die offiziellen Festivitäten dann beendet und wir dachten uns, international wie wir sind, stoßen wir doch mal in der Frenchbar auf Lettlands Geburtstag an. Und so endete der Abend angenehm und witzig in einer winzigen Kneipe, unglaublich voll mit netten Menschen.