Und Tschüss
Nun ist mein Freiwilligendienst vorbei. Das macht mich sehr traurig, aber wenigstens habe ich noch einen sehr schönen letzten Tag in Aarhus gehabt.
Tschüss sagen ist selten leicht. Das habe ich die letzten Tage immer wieder erlebt. Am Freitag war unser letzter Arbeitstag. Und da mussten wir zu allen Leuten tschüss sagen. Das fiel überhaupt nicht leicht. Am Ende liefen sogar ein paar Tränen. Zu einigen der Bewohner*innen hatten Lotta und ich eine schon recht enge Verbindung aufgebaut. Und es tat sehr weh zu sehen, wie traurig sie teilweise darüber waren, dass wir gehen. Auch den Kolleg*innen tschüss sagen war nicht leicht. Auch mit ihnen haben wir uns sehr gut verstanden. Alles in allem waren es sehr schöne 10 Monate in Solbjerg.
Am Samstag (30.07.22) hatte ich dann meinen letzten vollen Tag in Aarhus. Den habe ich hauptsächlich zusammen mit Lotta verbracht. Vormittags sind wir zusammen mit zwei anderen Freiwilligen nach Moesgaard Park gefahren, wo an diesem Wochenende ein WIkingertreffen von Leuten aus ganz Dänemark stattfindet. Dort treffen sich logischerweise keine echten Wikinger, aber Leute, die sich entschieden haben wie diese zu leben. Das war sehr spannend, da man sehen konnte, wie sie Dinge des täglichen Bedarfs herstellen, es gab Musik und man konnte selbst Dinge ausprobieren. Ich habe zum Beispiel eine Rüstung anprobiert. Die Helme waren zwar etwas groß, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und mich doch etwas glücklich. Seit ich sehr klein bin, faszinieren mich Wikinger irgendwie. Deshalb war ich auch erleichtert, dass das Treffen stattfand, während ich noch in Dänemark war. Allen, die im Sommer in der Nähe von Aarhus sind, empfehle ich unbedingt zu schauen, wann das Treffen genau stattfindet und sich das einmal anzusehen. Aber Achtung, es kann gut sein, dass die Tickets schon ausverkauft sind, deswegen lieber vorher online kaufen (das haben wir nämlich nicht und sind nur mit lieb lächeln und fragen an Tickets gekommen). Es sind zwar recht gesalzene Preise, aber ich finde doch, dass es sich lohnt.
Den Samstag Abend haben dann Lotta, ihr Freund, eine weitere Mitfreiwillige und ich mit Pizza und etwas Wein verbracht. Wir saßen einige Stunden nett zusammen und haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Am Ende war ich aber doch recht müde nach einem spannenden Tag und etwas traurig. Aber das ist normal.
Und heute hieß es dann endgültig tschüss sagen; zu meiner Wohnung, meiner Mitbewohnerin, zu Aarhus und zu Lotta. Das fiel mir alles echt schwer. Die letzten 10 Monate hier waren sehr schön. Ich habe neue Freund*innen gefunden, ich hatte eine tolle Arbeit und eine Menge Spaß, ich habe mich persönlich weiterentwickelt und Pläne für meine nähere Zukunft gemacht. Alles in allem eine wirklich tolle Erfahrung. Lotta und ihr Freund haben vor dem Haus auf mich gewartet als ich gegangen bin und dann mussten wir uns richtig verabschieden. Sie bleibt nämlich in Aarhus. Somit habe ich noch einen Grund mehr, häufig zurückzukommen. Aber das war wohl mit der schwerste Abschied. Wir sind sehr enge Freundinnen geworden und sich jetzt trennen zu müssen und sich lange nicht zu sehen, nachdem man sich fast ein Jahr so gut wie jeden Tag gesehen hat, ist echt schwer.
Jetzt sitze ich im Zug zurück nach Deutschland und verabschiede mich, da das hier auch mein letzter Blogbeitrag ist. Tschüss :)