Abschied nehmen.
Doei doei. Het was echt super leuk en is jammer dat ik nu klaar ben met mijn project hier in Hamster Mieden. Ik ben ook blij en vind het spannend dat ik nu ga beginnen met studeren maar ben toch verdrietig.
Dankjewel voor alles.
Abschied nehmen.
So, hier sitze ich nun. Vor meinem Laptop, letzter Tag meines Projekts. Es überwältigt mich, wie schnell die Zeit auf der Farm vergangen ist und ich kann mich noch gut an all die Unsicherheit der ersten Wochen hier erinnern. Nicht, dass diese je ganz weggegangen ist, nein. Es gibt noch stets Situationen, in denen ich mich unsicher fühle und in denen es mir schwer fällt selbstbewusst zu handeln. Doch was ich meine, ist, dass die Schüchternheit und das gewisse Unwohlsein, unter fremden Leuten in einer fremden Umgebung zu wohnen, Tag für Tag weniger wurde.
Während ich schreibe, bekomme ich Flashbacks.. ich erinnere mich, wie ich meinen ersten Blogeintrag geschrieben habe – im Dezember, auf der Fahrt nach Hause nach Deutschland, um dort Weihnachten zu verbringen. Es fühlt sich an wie gestern, doch zugleich auch wie eine andere Welt, denn so viel, inklusive mir, hat sich seitdem noch verändert.
Ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen, das ich war, als ich in den Niederlanden, genauer gesagt in Friesland, angekommen bin. Die Erfahrung für neun Monate in einem anderen Land zu leben und sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden, ohne das gewohnte Umfeld in direkter Nähe zu haben, hat mich definitiv verändert. Ich musste mich selbst zurecht finden, selbst meine Tage planen, mich um mich kümmern und schauen, dass ich zurechtkomme. Ich war stets mit meiner Familie und Freunden in Kontakt und das hat mir auf jeden Fall geholfen und gerade am Anfang, aber auch während der gesamten Zeit, Kraft gegeben. In dieser Form auf sich allein gestellt zu sein, wenn man davor noch nie woanders gewohnt hat als zu Hause, hat mir geholfen selbstständiger zu werden. Es fällt mir nun leichter um Hilfe zu fragen, ich bin selbstbewusster in manchen Situationen und auch etwas offener, was neue Menschen angeht. Auch genieße ich die Freiheit sehr, die ich durch diese Erfahrung bekommen habe. Ich habe selbst entschieden, was ich essen und tun möchte und konnte mir mein Leben so richten, dass es mir passte.
Ich habe hier so viele Menschen kennengelernt, andere internationale Freiwillige aber auch Niederländer, die meisten davon auf der Farm, die zum Teil auch Freunde geworden sind. Ich finde es schön, wie ich auf meiner Arbeit in das Team hineingewachsen bin und, dass ich mich mittlerweile so gut mit allen verstehe und mich mit einigen meiner Kollegen auf freundschaftlicher Basis auch außerhalb der Zorgboerderij getroffen habe. Bei einigen dieser Menschen ist es mir wirklich wichtig den Kontakt aufrecht zu erhalten. Auch habe ich eine Bekanntschaft gemacht, die mein Leben wirklich verändert hat und durch die ich mich selbst so gut kennengelernt habe, wie durch niemanden sonst bisher.
Ich habe insgesamt echt super viel gelernt. Viel davon auch, ohne, dass ich es aktiv gemerkt habe. Ich weiß nun viel mehr über Tiere und wie sie versorgt werden, ich bin Traktor gefahren (J), weiß jetzt wie man eine Kuh melkt. Aber auch über Kinder und wie man sie begleitet und erzieht habe ich sehr viel gelernt. Ich habe gelernt meine Grenzen anzugeben, strikt zu sein aber auch, dass es manchmal auch hilft zu fragen, wie es jemandem geht, anstatt zu schimpfen.
Einen großen Unterschied zu vorher sehe ich vor allem beim „Nein“ sagen, denn das fiel mir immer schwer, konnte ich hier nun aber immer mehr lernen. Auch auf persönlicher Ebene habe ich mich viel weiterentwickelt und Einsichten bekommen, die ich, wenn ich in meiner Komfortzone geblieben wäre, so schnell nicht bekommen hätte.
Hier einige meiner Top Momente:
♡ Heuschlacht mit den Kindern und einer Kollegin und zugleich sehr sehr guten Freundin
♡ Karaoke Nacht in Amsterdam mit anderen Freiwilligen
♡ Alleine Traktor fahren und Kuh melken
♡ Rock-Orchestra Konzert in Groningen
♡ Meine Geburtstagsfeier in Den Bosch
♡ Kingsday in Zwolle
♡ Bei Kuhgeburt mithelfen
♡ Der Frühling mit ganz vielen Tierbabys
♡ Als ich gesehen habe, dass meine gepflanzten Kürbisse Früchte tragen
♡ Feestweekje Harkema
♡ Green Day Konzert in Groningen
Unbedingt dazu gesagt werden muss, dass das nur eine Auswahl meiner liebsten Momente hier ist.. es gab so so unglaublich viele mit so vielen Menschen, dass alles was ich empfinde durchtränkt ist von Dankbarkeit.
Dankbarkeit für diese unglaubliche Zeit hier, die mich so viel weitergebracht hat.
Ich werde in Holland bleiben, um zu studieren und freue mich, dass es so auch einfacher wird, den Kontakt zu einigen meiner Freunde zu halten und auch die Sprache weiterhin zu lernen und besser zu werden.
Dieses Projekt war mit Sicherheit eine der besten Entscheidungen meines Lebens!
So, und jetzt gehe ich an die Arbeit.. ein letztes Mal. Es fühlt sich ganz ganz komisch an.